Basketball-EM:Deutschland kassiert bittere Pleite gegen Spanien

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19 Punkte von Dirk Nowitzki und ein Spiel mit viel Herz und Leidenschaft haben nicht gereicht: Titelverteidiger Spanien war ein zu starker Gegner für die deutschen Basketballer. Am Ende versagten ihnen die Nerven - die Qualifikation für Olympia ist damit fast schon geplatzt.

Beinahe das gesamte Spiel über im Rückstand, aber den Favoriten immer in Reichweite. Kaum einer hatte damit gerechnet, dass die deutsche Basketball-Nationalmannschaft so gut mithalten würde mit dem amtierenden Europameister. Doch am Ende, in den letzten Minuten, leistete sich das Team zu viele einfache Ballverluste, zu viele kleine Fehler.

Dirk Nowitzki im Kampf gegen Marc Gasol: Der Spanier behielt am Ende mit seiner Mannschaft die Oberhand. (Foto: dapd)

Nach der unglücklichen 68:77-Niederlage zum Auftakt der Zwischenrunde haben die deutschen Basketballer das Rennen um das Olympia-Ticket fast schon verloren.

Das Team um NBA-Champion Dirk Nowitzki muss jetzt die beiden ausstehenden Spiele der zweiten Gruppenphase gegen die Türkei und Gastgeber Litauen unbedingt gewinnen, um noch eine Chance auf den Viertelfinaleinzug zu haben.

Bester Werfer der Auswahl des Deutschen Basketball-Bundes (DBB) gegen Spanien war Nowitzki mit 19 Punkten. Er blieb allerdings hinter Spaniens Topscorer Marc Gasol zurück, der 24 Zähler verbuchte, sein Bruder Pau steuerte 21 Punkte zum Sieg des Europameisters bei.

"Wir wollen sicherstellen, dass die Spanier nicht ins Laufen kommen", hatte Bauermann vor der Partie gefordert und die Spieler setzten die Vorgabe um. Die deutsche Mannschaft begann vielversprechend gegen die mit sechs NBA-Profis gespickten Spanier und gestaltete das Duell offen. Nowitzki setzte seine ersten drei Würfe vorbei, sorgte aber zwei Minuten vor dem Ende des ersten Viertels mit einem Dreier für die 12:8-Führung. Danach erhielt Nowitzki die erste Pause.

Im zweiten Viertel verlor das DBB-Team den Faden und ließ den Titelverteidiger leicht davonziehen. Nach acht Punkten in Folge führten die Spaniern 26:18, obwohl der angeschlagene Pau Gasol von den Los Angeles Lakers sich bis dahin ausschließlich Fehlwürfe geleistet hatte.

Die deutschen Spieler zogen viele Fouls und kämpften sich mit Treffern von der Freiwurflinie wieder an den früheren Weltmeister heran. Dem im Vergleich zu den letzten Begegnungen stark verbesserten NBA-Profi Chris Kaman gelang drei Minuten vor der Halbzeitpause sogar wieder die Führung (27:26). Beim Gang in die Kabine führte aber Spanien knapp mit 36:33. Nachdem Marc Gasol vom NBA-Klub Memphis Grizzlies bereits in der ersten Hälfte mit 14 Punkten geglänzt hatte, begann nach dem Seitenwechsel auch sein Bruder Pau zu punkten.

Spanien konnte sich wieder absetzen, dazu kassierte Robin Benzing früh sein viertes Foul. Die deutsche Mannschaft kämpfte weiterhin verbissen und ließ angeführt von Nowitzki den Kontakt zum Titelfavoriten nicht abreißen. Nach und nach wurde der zwischenzeitliche Neun-Punkte-Rückstand wettgemacht, nach dem dritten Viertel lagen die Deutschen 55:56 zurück.

Im letzten Viertel blieb das Spiel weiterhin spannend, die deutsche Mannschaft leistet sich allerdings viele unnötige Ballverluste - und die Spanier spielten jetzt schnell und sicher nach vorne. Die Vorentscheidung fiel erst zwei Minuten vor der Schlusssirene. Marc Gasol traf von der Freiwurflinie zum 72:65.

Das DBB-Team liegt in der Gruppe E nach der dritten Niederlage im sechsten Turnierspiel mit drei Punkten auf dem letzten Platz. Am Freitag (17.00 Uhr) geht es in der Zwischenrunde mit dem zweiten Spiel gegen die Türkei weiter, am Sonntag (20.00 Uhr/beide Sport1) wartet Gastgeber Litauen.

"Die Türkei haben wir in diesem Sommer bereits zweimal geschlagen, insofern gehen wir mit einem sehr guten Gefühl in das Spiel, um hier den ersten Sieg der zwischenrunde zu landen", sagte Bundestrainer Bauermann: "Und dann gehen wir in ein echtes Endspiel gegen Litauen."

© sueddeutsche.de/dpa/AFP/segi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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