Basketball-Bundestrainer:Menz degradiert, Mutapcic bereit

Lesezeit: 1 min

Nicht mehr Basketball-Bundestrainer: Frank Menz (Foto: dpa)

Seit Monaten stand der Basketball-Bundestrainer wegen des schlechten Abschneidens des Teams in der Kritik, nun verliert Frank Menz seinen Job. Als möglicher Nachfolger gilt der Bosnier Emir Mutapcic.

Frank Menz ist nicht mehr Basketball-Bundestrainer. Nach wochenlangen Spekulationen gab der Deutsche Basketball Bund (DBB) am Montag bekannt, dass Menz nach nur eineinhalb Jahren degradiert und künftig wieder als U20-Trainer arbeiten wird. Wer das Nationalteam während der anstehenden EM-Qualifikation betreut, ist noch offen. Als heißester Kandidat gilt der Bosnier Emir Mutapcic, der momentan Co-Trainer beim Bundesligisten Bayern München ist.

Der 50 Jahre alte Menz verliert seinen Job damit mehr als acht Monate nach der enttäuschenden EM 2013 in Slowenien. Das deutsche Team war dort bereits nach der Vorrunde ausgeschieden.

Der Verband habe "auf unterschiedlichen Ebenen" analysiert, und sei "am Ende vieler Gespräche, Diskussionen und Abwägungen" zu dem Ergebnis gekommen, "dass wir mit einem anderen Bundestrainer für die Herren-Nationalmannschaft in die kommenden Jahre gehen möchten", sagte DBB-Präsident Ingo Weiss: "Wir wollten eine solche Entscheidung nicht unmittelbar nach der EuroBasket treffen." Zwar lobte Weiss den scheidenden Menz als "hervorragenden Trainer", doch "beim A-Kader Herren hat es unserer Meinung nach leider nicht so gepasst, wie wir uns das vorgestellt hatten".

Basketball-Playoffs
:Artland Dragons werfen den Seriensieger raus

Viermal in Serie holte Bamberg die Basketball-Meisterschaft, diesmal ist bereits im Playoff-Viertelfinale gegen die Artland Dragons Schluss. Die Bayern-Basketballer dagegen gewinnen gegen den MHP Riesen Ludwigsburg, doch die Baden-Württemberger legen Protest ein.

Der Verband traute Menz nicht zu, die Mannschaft nach der verpassten Qualifikation für die WM in diesem Jahr zu den Olympischen Spielen 2016 nach Rio de Janeiro zu führen.

Überraschend kommt die Entscheidung für den gebürtigen Berliner Menz nicht. In den vergangenen Monaten hatte es immer wieder Gerüchte gegeben, dass der ehemalige Alba-Profi seinen Job verlieren würde, es entwickelte sich eine unwürdige Posse. "Unterschiedliche Auffassungen über die Ausrichtung und Ziele der DBB-Herren-Nationalmannschaft" waren für Menz selbst ein Grund, warum es nicht weitergehen konnte. "Es ist mir jedoch ein besonderes Anliegen, unsere Nachwuchsspieler aus- und weiterzubilden und sie an den Profibereich heranzuführen", sagte Menz.

Menz besitzt beim DBB noch einen Vertrag bis 2016, der aber nicht an das Nationalteam gebunden ist. Bei der kommenden EuroBasket, für die sich das DBB-Team in den Spielen gegen Österreich, Polen und Luxemburg (10. bis 27. August) erst noch qualifizieren muss, geht es auch um ein Ticket für die Sommerspiele in Rio. Für London 2012 hatte sich die Mannschaft nicht qualifiziert.

© SZ.de/sid/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: