Berlin (dpa) - Die Ukraine will wegen der politischen Spannungen im Land auf eine Ausrichtung der Basketball-EM 2015 verzichten.
Turnierdirektor Markijan Lubkiwski erklärte in einer Mitteilung, er könne sich nicht vorstellen, wie „die Ukraine unter den gegenwärtigen wirtschaftlichen und politischen Bedingungen ein solches Turnier vorbereiten könne.“ Es würden Ressourcen und Zeit fehlen. Stattdessen wolle die Ukraine die EM 2017 ausrichten.
Die Führungsspitze des europäischen Dachverbandes (FIBA Europe) will sich bei ihrer Sitzung in München mit der Thematik befassen und über die nächsten Schritte beraten. Zahlreiche Länder, darunter auch Deutschland, stehen als potenzielle Ersatzkandidaten bereit.
„Man ist an uns herangetreten, wir schmeißen unseren Hut in den Ring“, sagte DBB-Generalsekretär Wolfgang Brenscheidt dem „Tagesspiegel“. Der Deutsche Basketball Bund (DBB) wolle laut Brenscheidt aber nicht das gesamte Turnier übernehmen, sondern nur einen Teil der EM ausrichten. Der Verband hatte eine gemeinsame Bewerbung mit Frankreich, Italien und Kroatien ursprünglich zurückgezogen.
FIBA Europe wies Medienberichte über eine Verlegung des Turniers als pure Spekulation zurück. „Wir haben heute eine offizielle Mitteilung des ukrainischen Verbandes erhalten, in der klargestellt wird, dass die Medienberichte über einen EM-Verzicht falsch sind und es sich ausschließlich um die persönliche Meinung des Turnierdirektors handelt“, sagte FIBA-Europe-Sprecher Sakis Kontos der Nachrichtenagentur dpa.