Australian Open:Siegemund überrascht

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Kühlen Kopf gegen die Favoritin bewahrt: Laura Siegemund bezwang die zweimalige Turniersiegerin Wiktoria Asarenka. (Foto: Aaron Favila/AP)

Die 30-Jährige bezwingt die zweimalige Turniersiegerin Wiktoria Asarenka mit 6:7 (5), 6:4, 6:2.

Von Barbara Klimke, Melbourne

Fast 20 Monate hat Laura Siegemunds Weg zurück gedauert. Er führte von Metzingen bis nach Melbourne, wo sie am Dienstag ihr erstes Grand-Slam-Match seit einer schweren Knieverletzung gewann. Mehr als zweieinhalb Stunden rackerte sie auf dem Platz, aggressiv und hoch konzentriert, dann hatte sie die zweimalige Australian-Open-Siegerin Wiktoria Asarenka aus Weißrussland 6:7, 6:4, 6:2 bezwungen. Es sei der "beste Sieg nach meiner Verletzung gewesen", sagte sie danach.

Laura Siegemund hatte 2017 beim Turnier in Stuttgart den größten Triumph ihrer Karriere feiern können, kurz darauf zog sie sich beim Sandplatzturnier in Nürnberg einen Kreuzbandriss zu. Sie arbeitete sich langsam zurück. Dass sie das alte Leistungsniveau erreicht hatte, wusste sie schon vor ihrer Ankunft bei den Australian Open, was fehlte, war der Nachweis ihres Könnens "in einer Extremsituation", wie sie sagte. Dieser ist ihr nur gegen Asarenka, die ehemalige Nummer eins der Weltrangliste, gelungen. "Es war ein harter Weg", sagte sie, aber in der Pause habe sie auch gemerkt, wie gern sie Tennis spielte; früher empfand sie das Reisen oft als sehr beschwerlich.

Bei den Männer kamen Alexander Zverev, Philipp Kohlschreiber und Maximilian Marterer weiter, damit sind fünf von 13 angereisten DTB-Spielern noch im Einzel vertreten. Zverev begann das Match gegen Aljaz Bedene etwas schläfrig, wie er sagte, ein früher Aufschlagverlust habe dann aber als Wecker gewirkt: Er gewann die nächsten acht Punkte am Stück und entschied das Match letztlich locker 6:4, 6:1, 6:4 für sich. "Für die erste Runde nicht so schlecht", lautete seine Bilanz. Der Knöchel, den er sich am Freitag bei einem Trainingssturz verletzte, war noch ein bisschen geschwollen, wurde aber gut bandagiert und habe nicht weiter gestört. Zverev trifft nun auf den Franzosen Jérémy Chardy; insgesamt, befand der Weltranglisten-Vierte, sei in seiner Entwicklung noch Luft nach oben.

© SZ vom 16.01.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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