Der AS Monaco hat am Dienstagabend eine der bittersten Stunden seiner Vereinsgeschichte erlebt. Und ein Rätsel hinterlassen: "Wir kann man nur so tief und so schnell sinken?", fragte am Mittwoch die französische Sportzeitung L'Équipe. 0:4 ging AS Monaco im eigenen Stadion gegen den belgischen Meister FC Brügge unter und musste nach Toren von Hans Vanaken (12./17.), Wesley (24.) sowie Ruud Vormer (85.) die höchste Niederlage in 191 Spielen auf europäischer Bühne hinnehmen.
Doch damit nicht genug: Wenige Stunden vor dem Debakel war bekannt geworden, dass der Präsident des Vereins, der Russe Dimitri Rybolowlew, von der Polizei festgenommen worden war. Dem 51 Jahre alten Milliardär, der seit 2011 als Hauptaktionär des Klubs firmiert, wird unter anderem vorgeworfen, dass er im Zuge einer Affäre eine Richterin korrumpieren wollte; in den Medien firmiert die Geschichte unter dem Namen "Monacogate".
Durch die Niederlage gegen Brügge hat Monaco keine Chance mehr, das Achtelfinale der Champions League zu erreichen. Als Tabellenletzter der Gruppe A liegen die Monegassen mit nur einem Punkt abgeschlagen hinter den punktgleichen Tabellenführern Borussia Dortmund und Atlético Madrid. In der Saison 2016/17 war der AS Monaco erst im Halbfinale der Champions League an Juventus Turin gescheitert, seitdem geht es steil bergab.
"Das Aus in der Champions League und möglicherweise für die Europa League war heute sicher nicht unser Ziel", sagte der seit dreieinhalb Wochen als Trainer amtierende frühere Weltklassestürmer Thierry Henry, "aber es kann uns vielleicht helfen, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren." Was das Wesentliche ist? Der Abstiegskampf.
In Frankreichs Liga ist Monaco fast sensationell Tabellenvorletzter.