Arminia sichert Remis gegen Freiburg:Nullnummer mit zwei Siegern

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Weil die Torhüter ihre spektakulären Privatduelle mit gegnerischen Stürmern gewinnen, gibt es auf der Alm die erste Tordiät der jungen Saison.

Von Ulrich Hartmann, Bielefeld/München

Auch dieses Duell mit dem Bielefelder Stürmer Masaya Okugawa (links) gewinnt Freiburgs Torwart Mark Flekken. (Foto: Friso Gentsch/dpa)

Zwei einzelne Duelle waren letztlich dafür ausschlaggebend, dass die Partie zwischen Arminia Bielefeld und dem SC Freiburg am Samstag vor 13 750 Zuschauern torlos ausgegangen ist. Bielefelds Torwart Stefan Ortega gewann sein persönliches Duell mit dem Freiburger Stürmer Lucas Höler 3:0, und genauso entschied auch Freiburgs Torwart Mark Flekken sein persönliches Duell mit dem Bielefelder Angreifer Masaya Okugawa für sich. Drei Mal parierte Ortega (19./38./55.) überragend gegen Höler, drei Mal auch Flekken (31./48./50.) gegen Okugawa. "Vielleicht muss ich ihm mal ein Brot schmieren", witzelte Arminia-Kapitän Fabian Klos nach dem Spiel im Fernsehen über den Japaner, "damit er ein bisschen mehr Power in seine Schüsse bekommt."

Für die beiden Torhüter war der Nachmittag entsprechend erfüllend, für vereinzelte Bielefelder Fans war der Spielausgang offenbar ein bisschen enttäuschend. Fünf Minuten vor Schluss mussten einige von ihnen vom Stadionsprecher ermahnt werden, doch bitte keine Gegenstände auf das Spielfeld zu werfen. So ist das dann eben auch, wenn Zuschauer ins Stadion zurückkehren.

Hände hoch! Bielefelds Torwart Stefan Ortega hält die Null. (Foto: Friso Gentsch/dpa)

Die Freiburger waren weitgehend mit demselben Kader der vergangenen Saison angereist. Sie haben im Grunde bloß den ausgeliehenen Torwart Florian Müller zurückgegeben und keinen neuen Spieler verpflichtet. Christian Streich, seit 2012 Cheftrainer des SC Freiburg, ist außerdem der dienstälteste Coach in der Bundesliga.

Streich bilanziert: "Ich bin nicht unzufrieden mit dem Punkt, aber auch nicht zufrieden."

Deutlich mehr Bewegung hat es im Kader von Arminia Bielefeld gegeben. Manuel Hartel (FC St. Pauli), Anderson Lucoqui (Mainz 05), Sven Schipplock (VfB Stuttgart II), Andreas Voglsammer (Union Berlin), Ritsu Doan (war ausgeliehen von PSV Eindhoven) und Arne Maier (war ausgeliehen von Hertha BSC Berlin) wurden abgegeben. Alessandro Schöpf (Schalke 04), Bryan Lasme (FC Sochaux), Robin Hack (1. FC Nürnberg), Florian Krüger (Erzgebirge Aue), Janni Serra (Holstein Kiel), Guilherme Ramos (CD Feirense/POR), Patrick Wimmer (Austria Wien) und der Torwart Stefanos Kapino (Werder Bremen) wurden verpflichtet. "Wir haben die Mannschaft verjüngt und ein paar spannende Spieler geholt", sagt der Sportdirektor Samir Arabi. Aber so richtig aufregend war das am Samstag noch nicht.

Die beiden Trainer Christian Streich und Frank Kramer gingen nach dem Spiel Arm in Arm über den Platz und schienen sich ganz lieb zu haben. Da war wenig Enttäuschung zu erahnen über das Nullzunull. "Freiburg hat eine spürbar eingespielte Mannschaft", sagte Kramer, "es war kompliziert, aber meine Mannschaft hat es sehr gut gemacht." Streich nannte seine Gefühle "ambivalent": "Ich bin nicht unzufrieden mit dem Punkt, aber auch nicht zufrieden." Seiner Mannschaft müsse er aber ein Kompliment machen.

Bielefeld mit den Neuen Schöpf und Lasme in der Startelf sowie den später eingewechselten Hack, Krüger und Serra war den Freiburgern annähernd ebenbürtig, kam aber zu weniger klaren Chancen. "Sie spielen viel mit langen Bällen", sagte Freiburgs Christian Günter über die Bielefelder, "aber wir haben das meiste super wegverteidigt." Die eigenen besseren Chancen veranlassten den Freiburger Kapitän, über das Unentschieden nicht vollends glücklich zu sein. Die schönste Statistik des Tages für den 28-Jährigen war, dass er jetzt mit 236 Bundesligaspielen den bisherigen Vereinsrekord von Andreas Zeyer (1993-2004) eingestellt hat und diesen ab dem kommenden Samstag gegen Borussia Dortmund exklusiv innehaben wird.

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