Angelique Kerber:Erfolgreich trotz Niederlage

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Nach Wimbledon kommt Kerber als eine der Top-Favoritinnen, trotz verpasstem Titel in Eastbourne. (Foto: Charlie Crowhurst/Getty Images)

Angelique Kerber hat beim Turnier in Eastbourne den Turniersieg klar verpasst, insgesamt aber trotzdem eine befriedigende Generalprobe für Wimbledon hingelegt.

Den Titel verpasst, doch die Form stimmt: Angelique Kerber hat beim Turnier in Eastbourne den Turniersieg verpasst, insgesamt aber trotzdem eine erfolgreiche Generalprobe für Wimbledon hingelegt. Die 31-Jährige unterlag in einem einseitigen Finale der tschechischen Weltranglistendritten Karolina Pliskova 1:6, 4:6. Am Dienstag startet die Titelverteidigerin aus Kiel dennoch als eine der Favoritinnen in den Grand-Slam-Klassiker im Süden Londons (bis 14. Juli). "Ich habe mein Bestes gegeben, aber sie hatte den Sieg heute verdient", sagte Kerber: "Ich hatte eine großartige Woche hier. Es ist für mich die beste Vorbereitung, um nach Wimbledon zu gehen."

Gegen die starke Aufschlägerin Pliskova agierte Kerber von Beginn an zu defensiv und lag schnell mit 0:4 zurück. Den ersten Satz verlor sie in nur 31 Minuten und kassierte auch im zweiten Durchgang schnell das erste Break. Kerber versuchte in der Folge zwar verzweifelt, über den Kampf ins Spiel zu finden. Doch die kompromisslose Pliskova ließ ihr diesmal keine Chance. Kerber hatte das Endspiel von Eastbourne kampflos erreicht, die Tunesierin Ons Jabeur trat am Freitag wegen einer Knöchelverletzung nicht zum Halbfinale an. Kerber bestritt ihr zweites Finale des Jahres, in Indian Wells hatte sie im März in drei Sätzen gegen Bianca Andreescu (USA) verloren.

Zuletzt hatte sich die dreimalige Major-Siegerin in starker Form präsentiert. Am Donnerstag feierte sie im Viertelfinale ein überzeugendes 6:4, 6:3 gegen die frühere Weltranglistenerste Simona Halep (Rumänien), bereits in der Woche zuvor hatte sie auf Mallorca das Halbfinale erreicht. Vor allem die Vorhand entwickelt sich mehr und mehr zu ihrer stärksten Waffe, die Beinarbeit ist gewohnt erstklassig.

Nach Wimbledon kommt Kerber als eine der Top-Favoritinnen, als Vorjahressiegerin ist sie allerdings in der Rolle der Gejagten, was ihr selten lag. Nach einer vor allem durch Krankheit und Verletzungen völlig verkorksten Sandplatzsaison fand die 31-Jährige zuletzt immer mehr zu ihrer Form. Vor der Rückkehr auf den heiligen Rasen in Wimbledon verkündete sie deshalb auch ganz selbstbewusst: "Ich will meinen Titel verteidigen."

Die Auslosung bescherte Kerber am Freitag ein deutsches Duell mit Tatjana Maria in Runde eins, anschließend jedoch einen harten Weg zum erneuten Titel. Bereits in Runde drei droht eine Begegnung mit Maria Scharapowa (Russland), im Achtelfinale die Neuauflage des Vorjahres-Endspiels gegen US-Superstar Serena Williams und eine Runde später ein Duell mit der neuen Weltranglistenersten und French-Open-Siegerin Ashleigh Barty (Australien). Doch Kerber scheint bereit zu sein. Die Rückkehr auf ihren Lieblingsbelag Gras hatte sie zuletzt beflügelt. "Ich habe mich schon nach den ersten Trainingseinheiten wieder wie zu Hause gefühlt", sagte sie: "Der Plan war, viele Matches zu haben, es als Training zu sehen." Auch von der Lehrstunde durch Pliskova kann sie deshalb womöglich noch profitieren.

© SZ vom 30.06.2019 / dpa, sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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