Aktuelles Lexikon:Skisprung-Wertung

Sieger wird, wer weit springt, eine bestimmte Linie erreicht und bei all dem auch noch Haltung zeigt.

Von Volker Kreisl

Bei der 72. Vierschanzentournee könnte der Ruhpoldinger Andreas Wellinger nach 22 Jahren wieder einmal einen deutschen Gesamtsieg erringen. Dazu muss er am Ende die höchste Punktzahl aus den vier Springen in Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen erreichen. Diese Gesamtnote setzt sich bei Männern wie Frauen aus denselben Faktoren zusammen. Grundlage ist die Sprungweite, die nicht einfach in voller Länge von der Schanze bis zur Landung gemessen wird, sondern es ist etwas detaillierter. Entscheidend ist der Kulminationspunkt (K-Punkt), ab dem der Aufsprunghang flacher wird. Überfliegt ihn der Springer, bekommt er 60 Punkte, was die Basis der Berechnung bildet. Für jeden weiteren Meter darüber hinaus erhält er 1,8 Punkte. Zudem beeinflussen weitere Faktoren die Gesamtnote: So geht auch der Wind mit einem ausgleichenden Faktor in die Note ein, denn Rückenwind benachteiligt den Springer. Und schlingert der Athlet in der Luft oder plumpst ohne Telemark auf den Schnee, bekommt er Abzüge. Fünf Wertungsrichter geben je eine Note, nur die drei mittleren Noten zählen. Die sehr seltene Höchstnote 20, die Wellinger in Oberstdorf erhielt, kam somit nicht in die Wertung.

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