Fußball-Bundestrainer:Löw will Weltmeister aussortieren

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"Das nächste Jahr wird entscheidend für ihn": Wie lange plant Joachim Löw noch mit Lukas Podolski? (Foto: dpa)

Auf dem Weg zur EM 2016 soll es einen kleinen Umbruch in der Nationalmannschaft geben. Matthias Rath wird mit Totilas für die EM nominiert. Hans-Joachim Watzke erklärt den Unterschied zwischen Dortmund und Wolfsburg.

Fußball, DFB-Team: Bundestrainer Joachim Löw wird auf dem Weg zur Europameisterschaft 2016 einige Weltmeister aussortieren. "Leicht ist das nicht. Aber es muss sein, im Sinne einer Weiterentwicklung und des Fortschritts", sagte Löw im Interview mit der Bild. "Natürlich verspüre ich eine große Dankbarkeit den Spielern gegenüber, doch am Ende steht die Leistung über allem. Die ist entscheidend", erläuterte der 55-Jährige.

Eng dürfte es in Zukunft vor allem für den kürzlich zu Galatasaray Istanbul gewechselten Lukas Podolski werden. "Für Lukas ist es jetzt wichtig, dass er über längere Distanz Spielpraxis hat", stellte Löw noch einmal klar: "Das nächste Jahr wird entscheidend für ihn." Nicht ernsthaft bedroht ist offenbar der Platz des WM-Finaltorschützen Mario Götze. "Mario ist extrem professionell, auch was seine ganze Lebensweise betrifft", meinte Löw: "Ich bin mir sicher, dass er seinen Weg machen wird. Darin habe ich ihn auch noch mal bestärkt. Es gehört eben auch dazu, sich jetzt bei Bayern in so einer Situation durchzusetzen. Und das will er. Mario will weitere Titel holen."

Insgesamt werde der Umbruch aber moderat ausfallen, versicherte der Bundestrainer. "Einen großen Schnitt muss es nicht geben, unsere Spieler sind noch immer jung und hungrig. Aber natürlich rücken einige junge Spieler, die jetzt auch bei der U21 dabei sind, in den Blickpunkt", sagte er und nannte trotz des 0:5 der Junioren im EM-Halbfinale gegen Portugal Emre Can, Kevin Volland oder die Torhüter Marc-André ter Stegen und Bernd Leno.

Reiten, Totilas: Mit Matthias Rath und seinem lange verletzten Hengst Totilas wollen die deutschen Dressurreiter ihren Mannschafts-Titel bei den Europameisterschaften in Aachen verteidigen. Der Dressur-Ausschuss der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) berief am Sonntag nach dem Turnier in Hagen bei Osnabrück den 30-Jährigen aus Kronberg und Totilas in das Team. Die weiteren Paare sind Kristina Bröring-Sprehe aus Dinklage mit Desperados, Jessica von Bredow-Werndl aus Tuntenhausen mit Unee und Isabell Werth aus Rheinberg mit Don Johnson. Als Ersatzreiter nominiert wurden Anabel Balkenhol aus Rosendahl mit Dablino, Fabienne Lütkemeier aus Paderborn mit D'Agostino, Hubertus Schmitt aus Borchen-Etteln auf Imperio und Sanneke Rothenberger aus Bad Homburg mit Deveraux. Die EM findet im August statt. Rath und der 15-jährige Totilas hatten in Hagen nach fast einem Jahr Zwangspause ihr Comeback gegeben und bei ihren Siegen im Grand Prix am Freitag und im Grand Prix Special am Sonntag überzeugt.

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Vor 25 Jahren wurde Deutschland Weltmeister. Manche Spieler blieben auch danach erfolgreich, mit anderen Karrieren ging es bergab. Da halfen auch Bewerbungen bei Markus Lanz nicht.

Boxen: Ruslan Chagaew bleibt Box-Weltmeister im Schwergewicht. Der 37 Jahre alte Usbeke verteidigte in Magdeburg seinen WBA-Titel gegen Francesco Pianeta aus Gelsenkirchen durch K.o. in der ersten Runde. Der Titelverteidiger aus Usbekistan feierte in seinem 37. Profi-Kampf den 34. Sieg. Zwei Niederlagen stehen bei dem Hamburger zu Buche, eine davon kassierte der Rechtsausleger gegen den amtierenden Super-Champion der WBA, Wladimir Klitschko (Ukraine). Für den 30 Jahre alten Deutsch-Italiener Pianeta war es die zweite Niederlage im 34. Kampf. Auch der Herausforderer hatte im Mai 2013 bereits einen WM-Fight gegen Klitschko verloren. Erst seit vier Monaten ist der in Süditalien geborene Boxer aus dem Ruhrgebiet im Besitz eines deutschen Passes.

Fußball, Bundesliga: Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke von Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund sieht in Pokalsieger und Vizemeister VfL Wolfsburg den Bayern-Jäger Nummer eins. "Bayern-Jäger kann in Deutschland derzeit nur eine Mannschaft werden - Wolfsburg", sagte Watzke im Interview mit der Bild am Sonntag: "Der VfL verfügt über ganz andere Möglichkeiten". Als Beispiel führte der 56-Jährige die Wolfsburger Siegesfeier nach dem Pokalerfolg gegen den BVB Ende Mai (3:1) an. "Wenn wir beim BVB Titel geholt haben, dann sind die Spieler auf einem Lkw gestiegen und um den Borsigplatz gefahren. Die Wolfsburger steigen in Lamborghini Cabriolets. Damit ist besser als mit allem anderen ausgesagt, wie die Positionierung der Klubs aussieht", sagte Watzke.

Fußball, Brasilien: Brasiliens Fußball-Altstar Ronaldinho wird seine Karriere in der Heimat bei Fluminense Rio de Janeiro fortsetzen. Nach Clubangaben unterschrieb der 35-Jährige am Samstag einen Einjahresvertrag bis 2016. Er kehre nach Brasilien zurück, um erstmals eine Meisterschaft dort zu gewinnen, sagte Ronaldinho, der in Europa unter anderem für Paris Saint-Germain, den FC Barcelona und den AC Mailand spielte. Der zweimalige Weltfußballer und Weltmeister von 2002 war zuletzt in Mexiko für den Erstligisten FC Queretaro aktiv.

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So streng wie in Wimbledon sind die Kleider-Vorschriften nirgends sonst: Alles muss weiß sein, auch die Unterwäsche. Wer trotzdem auffallen will, fragt am besten Venus Williams oder Genie Bouchard.

Tour de France: Der frühere Mountainbiker Alexis Vuillermoz hat Frankreich auf der Mur-de-Bretagne zum ersten Mal bei der 102. Tour de France jubeln lassen. Der Franzose feierte auf der achten Etappe von Rennes auf die "Mauer" den ersten Etappensieg für die bisher so enttäuschenden Gastgeber. Nach 181,5 Kilometern verwies Vuillermoz den Iren Daniel Martin und den Spanier Alejandro Valverde mit einigen Sekunden Rückstand auf die Plätze.Der Toursieger von 2013, Chris Froome aus Großbritannien, verteidigte als Tages-Zehnter sein Gelbes Trikot.

"Davon hatte ich immer geträumt - das ist unglaublich", jubelte Vuillermoz nach seinem Sieg. Schon auf der Mauer von Huy in Belgien hatte er als Dritter überrascht. Froome liegt mit elf Sekunden vor dem Slowaken Peter Sagan, der Vierter wurde. Bester deutscher Radprofi auf dem zwei Kilometer langen Schlussanstieg war Paul Martens aus Rostock als 26.

André Greipel (210 Punkte), der im Finale keine Chance hatte, verlor sein Grünes Trikot an Sagan (213). Im Zwischensprint in Gare de Montcontour hatte er als Bester der Verfolger hinter vier Ausreißern Platz fünf belegt. Aber das reichte am Schluss nicht mehr. Auf den letzten 60 Kilometern verdingte sich Greipel sogar als Wasserholer für seine Teamkollegen.

Die Etappe von Rennes auf die Mur-de-Bretagne über 181,5 Kilometer, wo zuletzt 2011 der spätere Gesamtsieger Cadel Evans gesiegt hatte, war überschattet von der Doping-Affäre um den Katusha-Profi Luca Paolini. Der Italiener war vor der vierten Etappe positiv auf Kokain getestet worden. Dem 38-Jährigen, der von seinem Team bis zur B-Proben-Analyse vorerst suspendiert wurde, droht eine mehrjährige Strafe und in dem Fall wohl das Ende seiner Karriere.

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