2. Liga:St. Pauli stürzt Braunschweig

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Mit mehr Mumm: Paulis Bernd Nehrig (li.) hängt Onel Hernandez ab. (Foto: Martin Rose/Bongarts/Getty Images)

Zweitliga-Letzter gewinnt 2:1 beim Tabellen-Ersten, der damit auf den dritten Rang abrutscht. Die Hamburger bleiben zwar Schlusslicht, stellen aber den Anschluss an die rettenden Zweitliga-Plätze her.

Der FC St. Pauli schöpft wieder Hoffnung. Der Tabellenletzte der 2. Liga gewann überraschend beim Spitzenreiter und Aufstiegskandidaten Eintracht Braunschweig mit 2:1 (1:0). Lasse Sobiech (7. Minute) per Kopf und Cenk Sahin (72.) nach einem mustergültigen Konter erzielten die Tore für die Hamburger. Suleiman Abdullahi traf erst in der siebten Minute der Nachspielzeit für Braunschweig, das auf Rang drei abrutschte - und drei Punkte hinter Stuttgart landen könnte, sollten die Schwaben am Montag gegen Düsseldorf gewinnen. St. Pauli ist mit 14 Punkten zwar weiterhin Schlusslicht, der Rückstand auf den Relegationsrang beträgt aber nur noch drei Zähler. "Wenn wir mutig sind und an uns glauben, können wir da unten rauskommen", beschwor Trainer Ewald Lienen sein Team.

Auf den bemerkenswerten Coup hatte wohl kaum ein Fan gewettet. Eintracht Braunschweig ist in dieser Saison das heimstärkste Zweitliga-Team, hatte bisher von neun Spielen acht gewonnen und keines verloren. Der FC St. Pauli als zweitschlechtestes Auswärtsteam der Liga schien für die Gastgeber zumindest auf dem Papier leichte Beute. Doch es kam ganz anders. Rein optisch spielte nicht der Tabellenerste gegen den Letzten, sondern es standen sich zwei Teams auf Augenhöhe gegenüber. "Die Mannschaft hat ein Top-Auswärtsspiel abgeliefert", lobte Lienen im TV-Sender Sky.

St. Paulis Coach hatte seinen Spielern vor dem Match geraten, die Tabellensituation auszublenden und die Partie mit Leidenschaft anzugehen. Das taten sie auch. Erstaunlich selbstbewusst suchten die Hanseaten den Angriff. Schon in der 7. Minute mit Erfolg: Innenverteidiger Lasse Sobiech verwertete einen Eckball per Kopf aus Nahdistanz zur Führung - das erste Kopfballtor der Hamburger dieser Saison.

Im zweiten Durchgang erhöhten die Platzherren den Druck, St. Pauli verteidigte die Führung jedoch mit Glück und Verstand. Bei einem sehenswerten Konter über den halben Platz, eingeleitet von Litka, schob Cenk Sahin den Ball durch die Beine von Eintracht-Keeper Jasmin Fejzic. Die 2300 mitgereisten Hamburger waren entzückt. In der Nachspielzeit gelang Braunschweig durch Abdullahi nur noch der Anschluss. "Wie wir hier aufgetreten sind, ist aller Ehren wert", sagte Pauli-Mittelfeldspieler Johannes Flum stolz.

© SZ vom 06.02.2017 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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