Es sind, so ungewohnt es sich anhört, Tage des Geldregens in Giesing. Am Dienstag erreichte der Fußball-Drittligist TSV 1860 München kampflos die erste DFB-Pokal-Runde mit rund 175 000 Euro Antrittsgeld, am Mittwoch wechselte der Stürmer Kevin Volland aus Leverkusen nach Monaco, wobei die Löwen als Ausbildungsklub mit einem mittleren sechsstelligen Betrag an der Ablöse beteiligt wurden. Und Donnerstagmittag verschickte der TSV 1860 dann die lange erwartete Pressemitteilung mit dem Titel "Die Bayerische erhöht Sponsoring signifikant." Der Hauptsponsor zahlt wie erwartet rund eine Million Euro zusätzlich, dazu kommen zwei Geschäftspartner der Versicherung als weitere Sponsoren, die zusammen einen mittleren sechsstelligen Betrag beisteuern. Investor Hasan Ismaik verzichtete auf eine Anrechnung dieser Zahlungen auf das von ihm gewährte Sicherheits-Darlehen.
Und weil ein Sponsor mit seinen Zahlungen gerne positive Nachrichten verknüpft sieht, durfte die Versicherung nicht nur eine "Mission Comeback" ausrufen, sondern sich eine halbe Stunde später über eine weitere Pressemitteilung des TSV freuen. Darin wurde ein weiterer Zugang präsentiert: Der zentrale Mittelfeldspieler Richard Neudecker, 23, kehrt vom niederländischen Erstligisten VVV Venlo nach Giesing zurück, wo er von der U16 bis zur U19 ausgebildet wurde. Der gebürtige Altöttinger war 2016 zum FC St. Pauli gewechselt und vor einem Jahr von dort nach Venlo. Insgesamt absolvierte Neudecker bisher 50 Spiele in der zweiten Bundesliga, kam 16 Mal in der holländischen ersten Liga zum Einsatz und spielte drei Mal im DFB-Pokal. "Wir sind in unseren Planungen stetig bestrebt, die sportliche Weiterentwicklung mit einer hohen regionalen Identifikation zu verbinden", sagte Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel. "Daher freut es uns besonders, mit Richy einen Spieler für unseren gemeinsamen Weg gewonnen zu haben, der im eigenen NLZ ausgebildet wurde und seine ersten Schritte in den Profifußball bei 1860 getätigt hat." Das klingt doch nach einer Mission.