1. FC Nürnberg:Zu groß, zu lang

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Lukas Mühl von Nürnberg springt zum Kopfball hoch. (Foto: Andreas Gebert/dpa)

Der Club erlebt bei 1860 in der Münchner Arena am Montag einen frustrierenden Abend ohne nennenswerte Chance. Die Begeisterung der Nürnberg-Fans um die neue, junge Mannschaft ist nun erst einmal dahin.

Von Markus Schäflein

Die Begeisterung um die neue, junge Mannschaft des 1. FC Nürnberg war am Montagabend erst einmal dahin. Die über 2000 Anhänger, die in der Münchner Arena trotz der schwachen Leistung ihrer Fußballer über weite Strecken für Heimspielatmosphäre gesorgt hatten, machten sich frustriert auf den Heimweg über die A9. Zu verlieren ist die eine Sache - nicht den Hauch einer Chance zu haben, eine andere. "Wir haben das Spielfeld zu groß, zu lang gemacht und die Münchner haben ihre Schnelligkeit dann ausgespielt", stellte Trainer Alois Schwartz fest. "Wir haben die Sechziger dazu eingeladen, das zweite Tor zu machen." So stand es schon zur Pause 2:0, und eine nennenswerte Chance hatte der Club erst, als es ohnehin zu spät war: Der eingewechselte Shawn Parker traf in der Nachspielzeit die Querlatte.

Torwart Fabian Bredlow kommt vom Drittligisten Halle zum Club

"München hat enormen Druck erzeugt und uns kein Ruhe gelassen", stellte Angreifer Rurik Gislason fest, der den erkrankten Tim Matavz vertrat und im Gegensatz zu den meisten Mitspielern eine annehmbare Leistung zeigte. "Da musste man bereit sein, das waren wir eben nicht." Nicht nur die Abwehr-Viererkette mit drei Nachwuchsspielern hatte ihre Not, auch im Aufbauspiel klappte wenig. "Die Münchner haben agiert, wir zumeist nur reagiert", stellte Torwart Thorsten Kirschbaum fest. "Wir haben es ihnen zu einfach gemacht." Das traf allerdings auch auf ihn selbst zu: Beim Herauslaufen nach einem Eckstoß sah er beim ersten Gegentor schlecht aus, bei einem haltbaren Schuss zum 2:0 erst recht.

Mit Kirschbaums Leistung in München hat es sicherlich nichts zu tun, dass tags darauf bekannt wurde, dass der 1. FCN einen neuen Torhüter für die kommende Saison verpflichtet hat - sondern mit dem Abschied von Raphael Schäfer. Fabian Bredlow, 21, kommt laut Bild-Zeitung ablösefrei vom Drittligisten Hallescher FC. In der laufenden Spielzeit stand er dort in allen 23 Partien im Tor und musste dabei nur 17 Gegentore hinnehmen, was den besten Wert der dritten Liga darstellt. Zehnmal spielte der frühere U19- und U20-Nationalspieler sogar zu Null. Der Jugendstil endet also nicht - auch wenn er am Montagabend mal nicht begeisterte.

© SZ vom 22.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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