"Da geht nichts mehr schief" - hieß es von einem Insider schon am Mittwoch. Alle wichtigen Zeitungen hatten die überraschende Personalie schon vermeldet. Doch weder vom Verein noch vom Trainer war eine klare Aussage zu bekommen. "Wir werden Namen weder bestätigen noch dementieren", sagte der Vereins-Pressesprecher. "Ich kann dazu nichts sagen. Ich muss mich auf ein Spiel vorbereiten", sagte der noch bei einem anderen Verein beschäftigte Trainer.
Es sind die üblichen Floskeln der Leute im Fußball-Geschäft, wenn schon alles klar ist.
Jetzt gibt es die Bestätigung: Krasimir Balakow wird neuer Trainer des 1. FC Kaiserslautern und tritt die Nachfolge des am Dienstag entlassenen Marco Kurz an. Der Bulgare bestätigte am Donnerstagmorgen den Wechsel zu den Pfälzern. "Ich habe das Angebot von Kaiserslautern angenommen, weil ich glaube, dass es gut gehen wird, dass wir uns rausreißen und den Abstieg vermeiden können", sagte Balakow.
An diesem Donnerstag wird Sportdirektor Stefan Kuntz den neuen Trainer offiziell vorstellen. Balakow saß am Mittwochabend noch beim kroatischen Erstligisten Hajduk Split auf der Bank - und holte mit seiner Mannschaft einen 3:0-Sieg gegen Rijeka. Nach Informationen der Bild-Zeitung kann Balakow für eine festgeschriebene Ablöse von knapp einer Million Euro aus seinem bis 2013 laufenden Vertrag in Kroatien ausscheiden.
Balakow bildete Ende der Neunzigerjahre mit Giovane Elber und Fredi Bobic das "magische Dreieck" beim VfB Stuttgart, bestritt mehr als 200 Bundesligaspiele für den Verein und arbeitete dort auch zwei Jahre lang als Co-Trainer. Zuletzt war er bei der Berliner Hertha im Gespräch - diesen Job bekam dann allerdings Otto Rehhagel.
Balakow, der auch 92 Länderspiele für Bulgarien absolviert hat, strebt zurück in die Bundesliga. Als Coach in der Schweiz (bei Grasshopper Zürich und beim FC St. Gallen) und in seiner Heimat beim FC Burgas hatte er keine durchschlagenden Erfolge. Auch in Split ist der frühere Mittelfeldstar offenbar nicht mehr unumstritten.
Kaiserslauterns Sportdirektor Kuntz, der inzwischen wegen seiner Transferpolitik selbst in der Kritik steht, erhofft sich durch Balakows Verpflichtung ein wichtiges Signal. Bereits am Samsatg steht für die "Roten Teufel" ein wichtiges Spiel gegen den direkten Konkurrenten SC Freiburg an, der bereits fünf Punkte vor den Pfälzern auf dem Relegationsplatz steht. Lautern droht der dritte Abstieg nach 1996 und 2006.