Rugby:Wales triumphiert bei Rugby-WM über England

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London (dpa) - Prinz William sang ins walisische Trikot gekleidet die Nationalhymne lautstark mit, sein Bruder Harry trug dagegen die englische Rose auf der Brust: Das seit Monaten heiß diskutierte britische Duell bei der Rugby-WM hat sogar die königliche Familie gespalten.

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London (dpa) - Prinz William sang ins walisische Trikot gekleidet die Nationalhymne lautstark mit, sein Bruder Harry trug dagegen die englische Rose auf der Brust: Das seit Monaten heiß diskutierte britische Duell bei der Rugby-WM hat sogar die königliche Familie gespalten.

Den denkwürdigen Showdown im Londoner Rugby-Tempel Twickenham entschied schließlich Wales vor 82 000 Zuschauern für sich und ließ William auf der Tribüne dann auch noch mit Herzogin Kate jubeln.

Mit einem hart erkämpften 28:25-Erfolg versetzten die bärenstarken Waliser dem WM-Gastgeber einen Schock. Den Engländern, Weltmeister von 2003 und nicht nur wegen des Heimvorteils einer der großen Titelanwärter, droht nun ein frühes Aus in der Vorrunde. Sie sind in der schweren Gruppe A zu einem Erfolg gegen den zweimaligen Weltmeister Australien verdammt, um sich noch für das Viertelfinale zu qualifizieren.

Das brisante Bruder-Duell erfüllte alle Erwartungen an ein Spitzenspiel. Sogar Englands Rugby-Held Jonny Wilkinson erkannte neidlos den verdienten Erfolg des Underdogs an, der mit einem starken Endspurt einen Halbzeit-Rückstand von 9:16 aufholte. „Glückwunsch für einen große Sieg“, twitterte der zurückgetretene Kapitän des englischen WM-Teams von 2003.

Im Mittelpunkt der Ovationen der zigtausend euphorisierten Waliser Fans – unter ihnen andere Prominente wie Sänger Tom Jones und Baywatch-Star David Hasselhoff - stand Kickspezialist Dan Biggar. Er verwandelte fünf Minuten vor dem Abpfiff beim Stand von 25:25 den entscheidenden Straftritt. Insgesamt steuerte Biggar 23 Zähler zum Sieg bei.

„Dan Biggar war phänomenal. Ich habe selbst noch gegen ihn gespielt. Er hat es verdient“, schrieb Wilkinson. Beide Teams konnten jeweils nur einen Versuch legen, die Punkte resultierten hauptsächlich aus Straftritten und Dropkicks. Ähnlich wie Biggar war Englands Kick-Ass Owen Farrell mit 20 Punkten der erfolgreichste Spieler im Team von Trainer Stuart Lancaster.

Wales-Coach Warren Gatland war zurecht sehr Stolz nach einem Sieg, den der Weltverband als „historisch“ würdigte. „Der Sieg bedeutet sehr viel. Für mich persönlich und für die Spieler“, sagte der gebürtige Neuseeländer.

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