Jahreswechsel:Silvester-Partys rund um den Globus

Jahreswechsel
Zum Jahreswechsel erwarten die Veranstalter auf der Berliner Festmeile am Brandenburger Tor hunderttausende Besucher. Foto: Britta Pedersen (Foto: dpa)

Berlin (dpa) - Milliarden Menschen begrüßen am Wochenende (in der Nacht 31.12./1.1.) das neue Jahr. Man kennt die Bilder von prächtigen Feuerwerken in Sydney, Dubai oder Rio de Janeiro. In Japan ertönen dagegen Tempelglocken. In China wird ohne großes Feuerwerk gefeiert.

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Berlin (dpa) - Milliarden Menschen begrüßen am Wochenende (in der Nacht 31.12./1.1.) das neue Jahr. Man kennt die Bilder von prächtigen Feuerwerken in Sydney, Dubai oder Rio de Janeiro. In Japan ertönen dagegen Tempelglocken. In China wird ohne großes Feuerwerk gefeiert.

Der 1. Januar ist zwar auch in der Volksrepublik ein Feiertag, nach dem traditionellen Mondkalender der Chinesen beginnt das neue Jahr aber diesmal erst Ende Januar. Silvester feiern oft nur junge Leute in Großstädten. Auch in Griechenland gibt es wenig Feuerwerk, aber: An Silvester zocken die Griechen, was das Zeug hält. Die ganze Familie und die Freunde spielen mit. Beim traditionellen Kartenspiel "31" gilt Gewinnen als Omen für finanzielles Glück im neuen Jahr. Verlierer haben dagegen angeblich Glück in der Liebe.

Interessant zu wissen: Am 31. Dezember um 11 Uhr deutscher Zeit beginnt 2017 bereits auf Samoa; in Hawaii dagegen nach Mitteleuropäischer Zeit (MEZ) erst um 11 Uhr am 1. Januar.

Eine Auswahl, wie weltweit gefeiert wird.

DEUTSCHLAND: Nach zahlreichen Übergriffen in der vergangenen Silvesternacht haben viele Großstädte ihre Sicherheitsvorkehrungen diesmal verschärft. Mehr Polizei, mehr Videoüberwachung, mehr Information lauten die Konzepte.

Am Hauptbahnhof KÖLN und im Schatten des Doms war es massenhaft zu sexuellen Übergriffen von Männergruppen auf Frauen gekommen. Nicht nur die Polizei erhöht deshalb ihre Präsenz um das Zehnfache auf 1500 Beamte. Videoüberwachung und eine böllerfreie Zone rund um den Dom sollen die Sicherheit ebenfalls erhöhen.

Auch in der Altstadt von DÜSSELDORF sollen Böller zum ersten Mal verboten werden, ebenso in FRANKFURT, zumindest auf der beliebten Mainbrücke Eiserner Steg und in einem abgesperrten Sicherheitsbereich am Fluss für einige Zehntausend. Außerdem gibt es in der Stadt mit Skyline an mehreren Stellen Durchbruchsperren für Lastwagen und andere Fahrzeuge. In HAMBURG sollen - vor allem in St. Pauli - mehr als 500 statt zuletzt 350 Beamte im Einsatz sein.

Bei Deutschlands größter Silvesterfeier rund um das Brandenburger Tor in BERLIN sind auf der Feiermeile Böller, Raketen, Flaschen und Dosen seit Jahren verboten; Taschen werden kontrolliert. Dennoch sollen nach dem Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche die Sicherheitsvorkehrungen stark erhöht werden. Bei der vom ZDF übertragenen Show stehen Stars wie Marianne Rosenberg, Bonnie Tyler, DJ BoBo und Rainhard Fendrich auf der Bühne.

Auch in MÜNCHEN ist das Sicherheitskonzept nach dem Anschlag in Berlin laut Polizei nochmals überprüft und neu konzipiert worden. Die Polizei will sichtbar, wachsam und sensibel unterwegs sein. Das ablaufende Jahr hatte in München mit einer Terrorwarnung begonnen, unter anderem waren zwei Bahnhöfe gesperrt worden. Im Sommer gab es einen aufsehenerregenden Amoklauf.

FRANKREICH: In Paris erwartet die Stadtverwaltung Hunderttausende Besucher zur traditionellen Silvesterfeier auf den Champs-Élysées. Als Countdown zum neuen Jahr wird eine Lichtshow auf den Triumphbogen am Ende des Prachtboulevards projiziert. Nach der Terrorserie der vergangenen zwei Jahre steht das Massenspektakel unter strengen Sicherheitsvorkehrungen, drei Kilometer Absperrungen schirmen das Gelände ab, 2000 Sicherheitsleute sind im Einsatz. Hinzu dürfte wieder ein Großaufgebot der Polizei kommen. In der Stadt der Lichter gibt es an Silvester kein großes Feuerwerk wie in deutschen Städten, Privatleuten ist das Zünden von Böllern und Raketen verboten - was bei Touristen manchmal Enttäuschung auslöst.

GROSSBRITANNIEN: In London werden mehr als 100 000 Menschen zum offiziellen Silvesterfeuerwerk beim Riesenrad "London Eye" an der Themse erwartet. Das Spektakel startet zum Glockenschlag des berühmten "Big Ben" um Mitternacht. Zugang zur Uferpromenade erhält nur, wer ein gültiges Ticket hat und sich ausweisen kann. Auch Taschen werden kontrolliert. Mit Themen-Partys beweisen die Briten ihren Hang zu schrägem Humor. Unter dem Motto "Blitz", dem englischen Begriff für die Luftschlacht um England im Zweiten Weltkrieg, kann man beispielsweise zur Musik der 40er Jahre in einer alten Bunkeranlage ins neue Jahr tanzen.

USA: New York feiert Silvester mit seinem traditionellen Balldrop, wenn sich am Times Square eine große Kristallkugel in Bewegung setzt und pünktlich zum Start ins neue Jahr erstrahlt. 2015 versammelten sich dort eine Million Menschen zu der begehrten Neujahrsparty, die besten Orte füllen sich schon am frühen Nachmittag. An dem ohnehin gut bewachten Touristenmagnet sind die Sicherheitsvorkehrungen aus Angst vor Terroranschlägen und Kriminalität hoch. Wie überall in New York und fast allen US-Städten ist der öffentliche Konsum von Alkohol verboten, Böller und Raketen werden am Times Square auch nicht gezündet. Meist ist die Party kurz nach Mitternacht vorbei.

GRÖNLAND: Auf der Insel in der Arktis feiern viele Menschen gleich zweimal Silvester. "Zuerst jubeln wir um 20 Uhr für unsere Familien und Freunde in Europa und begleiten sie ins neue Jahr", sagt Idrissia Thestrup vom Tourismusbüro für Grönland. "Und dann natürlich noch einmal um Mitternacht." Vielleicht, weil es dort oben im Norden so dunkel ist, sind die Grönländer verrückt nach Feuerwerk. "Jedes Dorf hat seine eigene Feuerwerkshow, die Menschen geben Unmengen an Geld dafür aus", sagt Thestrup. "Wir lieben einfach Licht jeder Art!" Während sie es sich sonst im finstersten Monat des Jahres am liebsten drinnen mit Kerzen gemütlich machen, spielen sich die Silvesterpartys draußen ab, "ob es plus fünf oder minus 20 Grad ist".

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