Internet:Pinterest bringt Werbe-Pins nach Großbritannien

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Bei Pinterest kann man Bilder aus dem Netz auf virtuellen „Pinnwänden“ zu verschiedenen Themen sammeln. (Foto: Julian Stratenschulte/Archiv)

San Francisco (dpa) - Der Fotodienst Pinterest will auch in Europa Geld verdienen und startet als ersten Schritt Werbeanzeigen in Großbritannien. Seit Mittwoch können britische Unternehmen dafür bezahlen, dass ihre Bilder den Nutzern angezeigt werden.

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San Francisco (dpa) - Der Fotodienst Pinterest will auch in Europa Geld verdienen und startet als ersten Schritt Werbeanzeigen in Großbritannien. Seit Mittwoch können britische Unternehmen dafür bezahlen, dass ihre Bilder den Nutzern angezeigt werden.

Dabei sorgten Algorithmen dafür, dass dem Betrachter möglichst gerade für ihn interessante Werbe-Inhalte präsentiert werden, sagte der zuständige Pinterest-Manager Tim Kendall der Deutschen Presse-Agentur.

Bei Pinterest kann man Bilder aus dem Netz auf virtuellen „Pinnwänden“ zu verschiedenen Themen sammeln. Der Dienst versteht sich auch als eine Art „visuelle Suchmaschine“, bei der man zum Beispiel nach Ideen für Heimdekoration, Mode oder Urlaubsorte suchen kann.

Damit wirke Werbung bei Pinterest weniger störend als bei anderen Plattformen, erklärte Kendall, der zuvor bei Facebook war. „Die Nutzer kommen bereits gezielt, um neue Sachen zu entdecken.“ Die als Werbung platzierten Bilder seien damit kaum von den zum Beispiel nach einer konkreten Suche angezeigten Fotos zu unterscheiden.

Wer zum Beispiel als Suchbegriff „schwarze Schuhe“ eingibt, werde mit großer Wahrscheinlichkeit auch Anzeigen mit Werbung für schwarze Schuhe präsentiert bekommen, sagte Kendall. Zugleich gehe Pinterest sehr vorsichtig vor, um Nutzer nicht mit Werbung zu überfluten. Zu den Partner-Unternehmen in Großbritannien gehören Modehändler wie Topshop, Asos oder Marks & Spencer.

Wann die jetzt in Großbritannien eingeführten „promoted Pins“ nach Deutschland kommen könnten, sagte Kendall nicht. In diesem jahr sollen auf jeden Fall die englischsprachigen Märkte abgedeckt werden. Pinterest bietet in den USA auch Kauf-Buttons neben den Bildern an, über die man dargestellte Artikel direkt erwerben kann. „Diese Funktion technisch umzusetzen, ist kompliziert. Wir haben ein Jahr daran gearbeitet“, sagte Kendall. Die Herausforderung liege darin, die Kauf-Knöpfe mit den Systemen der einzelnen Händler zu verknüpfen.

Die Firma aus San Francisco hat über 100 Millionen aktive Nutzer weltweit. Konkrete Angaben zu einzelnen Ländern macht Pinterest nicht. Für Deutschland heißt es lediglich, die Zahl der Nutzer sei im vergangenen Jahr verdreifacht worden und sie sicherten bei dem Dienst täglich 825 000 Bilder. In Großbritannien seien es drei Millionen Pins pro Tag. Nach Berechnungen der Marktforschungsfirma Comscore hat Pinterest dort drei Millionen aktive Nutzer.

Pinterest war bei einer Finanzierungsrunde im vergangenen Jahr laut Medienberichten mit elf Milliarden Dollar bewertet worden. Nach Informationen des „Wall Street Journal“ machte die Firma im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 100 Millionen Dollar.

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