Industrie:Merkel will sich bei Alstom-Gesprächen nicht einmischen

Stralsund (dpa) - Kanzlerin Angela Merkel will sich nicht in die Gespräche über die Zukunft des französischen Industriekonzerns Alstom einschalten. "Das sind unternehmerische Entscheidungen", bekräftigte Merkel zum Abschluss ihres Treffens mit dem französischen Präsidenten François Hollande in Stralsund.

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Stralsund (dpa) - Kanzlerin Angela Merkel will sich nicht in die Gespräche über die Zukunft des französischen Industriekonzerns Alstom einschalten. „Das sind unternehmerische Entscheidungen“, bekräftigte Merkel zum Abschluss ihres Treffens mit dem französischen Präsidenten François Hollande in Stralsund.

Wenn diese Entscheidungen so ausgingen, dass sich ein Vorteil daraus ergebe, werde Deutschland das auch positiv begleiten. Im Vordergrund stehe aber zunächst die Frage, ob Siemens ein Angebot abgebe. „Das müssen wir abwarten.“

Auch Hollande verwies auf die Entscheidungen der Unternehmen. Seine Regierung verfolge aber das Geschehen genau, sagte der Präsident. „Die französische Regierung achtet ganz besonders auf die Punkte Beschäftigung, Betriebsorganisation und Entscheidungszentren. Wir warten auf das detaillierte Angebot von Siemens, um uns dazu zu äußern.“ Man wolle der Entscheidung nicht vorgreifen.

„Wir wollen dafür sorgen, dass das Beste für die Beschäftigten von Alstom und das Beste für die Beschäftigten von Siemens dabei herauskommt“, betonte Hollande. „Auch mit Blick auf eine Energiepolitik, die vereinbar ist mit den europäischen Herausforderungen.“

Frankreichs Wirtschaftsminister Arnaud Montebourg hatte das Angebot des US-Konzerns General Electric (GE) für Alstom zuvor klar abgelehnt. Bei den Franzosen gilt Siemens als Wunschkandidat für eine mögliche Übernahme oder Partnerschaft. Nach einem Bericht der französischen Zeitung „Le Monde“ hatte sich Montebourg am Freitag mit Siemens-Chef Joe Kaeser getroffen.

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