Vom Wallberg zum Risserkogel:Den Trubel im Rücken

Lesezeit: 2 min

Wer sich nur ein wenig über den Wallberg hinauswagt, wird mit einer wunderbar abwechslungs- und aussichtsreichen Tour belohnt.

Stefan Herbke

Unübersehbar ragt der Wallberg über dem Tegernsee auf und verstellt den Blick auf den dahinterliegenden Risserkogel. Der ist das Ziel einer aussichtsreichen Panoramawanderung, auf der man ganz schnell den Trubel am Wallberg hinter sich lässt.

Bildstrecke
:Risserkogel

Der Wallberg über dem Tegernsee ist ein Publikumsmagnet. Dahinter liegt der Risserkogel, der eine wunderschöne Panoramawanderung bietet, bei der man den Trubel schnell hinter sich lässt.

Der Wallberg, der beherrschende Gipfel am Südende des Tegernsees, ist Sommer wie Winter ein Publikumsmagnet. Das liegt vor allem an der im Jahr 1950 gebauten und im April 1951 eröffneten Gondelbahn, mit der man in 13 Minuten von Rottach-Egern die Bergstation in 1620 Meter Höhe erreicht.

Von hier sind es nur wenige Meter bis zum malerischen Wallbergkircherl und rund eine halbe Stunde auf den Wallberg-Gipfel (1722 m). Ausflügler, Wanderer, Gleitschirm- und Drachenflieger kommen in Scharen herauf und doch sind es erstaunlich wenige, die weiterwandern bis zum Risserkogel (1826 m).

Auf dem Alpenlehrpfad zum Risserkogel

Und das, obwohl die Tour wunderbar abwechslungsreich ist, fast immer entlang eines aussichtsreichen Kammes führt, nur wenig Höhenmeter im Aufstieg zu bewältigen sind, und allein der Gipfelblick auf das gegenüberliegende Felsriff des Blankensteins (1768 m) Grund genug ist für diese Tour.

Die Wanderung beginnt mit einem kurzen Abstieg zum bewirtschafteten Wallberghaus. Der auffallende Wiesenrücken des Setzbergs wird auf seiner Ostseite gequert und schon hat man den Verbindungskamm zum Risserkogel erreicht. Vom Wetter gezeichnete Fichten und dichte Latschenfelder begleiten den Weg, der erst in südlicher Richtung auf das Grubereck (1664 m) führt und schließlich Richtung Ost auf den Risserkogel.

Abwechslung bieten mehrere Schilder, auf denen man interessantes zu Flora und Fauna erfährt, sowie die wechselnde Gestalt des Blankensteins, der vom Wallberg mit seinen breiten Felsabstürzen breit und wuchtig ausschaut, vom Grubereck dagegen im Profil schmal und elegant.

Abstieg unter Felswänden zum Riederecksee

Am breiten Gipfel des Risserkogels findet jeder eine gemütliche "Wiesenbank" zum Schauen und Rasten, ehe es an den Abstieg geht. In der Regel wählt man die Überschreitung mit Abstieg durch eine ostseitige Rinne zum Riederecksattel und über die Riedereckalm zur Hufnaglstube unweit der Sutten.

Deutlich spannender ist jedoch eine kleine Variante, bei der man ein paar Meter auf dem Anstiegsweg zurückgeht, bis rechts ein kleiner Steig zwischen dichten Latschen in den Wiesensattel zwischen Risserkogel und Blankenstein führt. Dort nimmt man nicht den ersten Steig, der rechts die Nordflanke des Risserkogels quert, sondern geht weiter bis dicht unter die Felswände des Blankensteins, in denen häufig Kletterer zu beobachten sind, wo rechts ein kleiner Steig abzweigt.

Auf den ersten Metern wandert man flach unter den Felsen entlang, dann teilweise steil immer dicht unter den südseitigen Abstürzen in einen breiten Sattel nördlich des kleinen Riederecksees. Hier ist der Steig manchmal schwer zu erkennen, doch verlaufen kann man sich nicht. Man geht weiter in östlicher Richtung, passiert die kleine Hütte des örtlichen Skiclubs und steigt über Wiesen auf in den Riederecksattel mit seinem Marterl und ist beim Blick zurück beeindruckt von der eleganten Form des Felsriffs des Blankensteins, unter dem man eben noch entlang gelaufen ist.

Dann geht es auf dem gut markierten Weg über die Sieblialm zur Hufnaglstube, wo man entweder auf den Bus wartet oder zu Fuß zum großen Biergarten in Enterrottach absteigt. Von dort muss einer zurück zur Gondelbahn-Talstation laufen, während die anderen ihren Durst löschen können.

Informationen

Anfahrt: Salzburger Autobahn bis Ausfahrt Holzkirchen, über Bad Wiessee oder Tegernsee nach Rottach-Egern. Weiter in Richtung Kreuth, kurz hinter dem Ortsende von Rottach-Egern Abzweigung zum großen Parkplatz an der Talstation der Wallbergbahn.

Zeit: 5.30-6.30 Std.

Schwierigkeit: Abwechslungsreiche Tageswanderung in typischer Vorgebirgslandschaft; obwohl die Anstiege kurz sind, ist die Tour insgesamt doch recht lang und an heißen Sommertagen recht anstrengend. Teilweise felsige, aber kurze Passagen, an denen sogar Drahtseile angebracht sind, für trittsichere Geher jedoch ohne Probleme.

Einkehr: Wallberg-Panorama-Restaurant an der Bergstation (1604 m), Wallberghaus (1512 m).

Karte: BLVA UK 2, Tegernsee - Schliersee (1:25 000).

Infos: www.wallbergbahn.de

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