Tourismus:Tourismus-Chef sieht Defizite beim Tagungsgeschäft

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Christoph Gösel, neuer Geschäftsführer der Thüringer Tourismus GmbH. (Foto: Martin Schutt/dpa)

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Erfurt (dpa/th) - Thüringen verschenkt nach Meinung des neuen Tourismus-Chefs Christoph Gösel Chancen beim Geschäft mit Tagungen und Kongressen. „Die Tagungswirtschaft und das Messegeschäft wurden in den letzten Jahren vernachlässigt“ sagte Gösel am Donnerstag in Erfurt. Um das Geschäfts anzukurbeln, solle bei der Thüringer Tourismus GmbH (TTG), deren Geschäftsführer Gösel seit etwa 100 Tagen ist, eine Art Koordinierungsstelle für Tagungs- und Kongressanfragen entstehen.

Thüringen hatte sich vor allem durch den ICE-Knoten Erfurt und seine zentrale Lage und damit gute Erreichbarkeit in Deutschland mehr Gäste in diesem Bereich erhofft. Negativ hatten sich in den vergangenen Jahren die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie ausgewirkt.

Derzeit profitierten vor allem Erfurt mit dem Messe- und Kongresszentrum, Weimar und Jena vom Tagungsgeschäft. Mit dem geplanten Tagungsbüro (Convention Bureau) bei der TTG, für das bereits Personal gesucht werde, könnten auch andere Standorte mit Tagungsmöglichkeiten bis zu 1000 Teilnehmern wie Suhl, Ilmenau mit einer neuen Halle oder Gotha ins Spiel gebracht werden. Zudem könnte sich die Branche so vernetzen und freie Kapazitäten besser nutzen.

Gösel verspricht sich von dem Tagungsgeschäft auch positive Effekte für den Thüringen-Tourismus. „Wer schon mal beruflich da war, kommt gegebenenfalls als Tourist wieder.“

Den touristischen Start 2023 bewertete der TTG-Chef positiv. Die beiden Weltmeisterschaften in Oberhof hätten für viele Gäste auch in der Region im Umfeld von 50 Kilometern gesorgt. Insgesamt müsse Thüringen aber noch zulegen, um das Niveau vor der Corona-Pandemie wieder zu erreichen. 2019 seien im Freistaat fast 10,4 Millionen Übernachtungen gebucht worden, 2022 waren es erst 9,1 Millionen.

Bei der Vermarktung Thüringens setze die Tourismusgesellschaft in diesem Jahr unter anderem auf die UNESCO-Weltkulturerbestätten ergänzt durch kulturelles Erbe wie Skatspiel oder Brautradition. Im Sommer gehe es erstmals wieder um Wein und Kulinarik.

© dpa-infocom, dpa:230427-99-473272/2

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