Tagebuch aus der Karibik (8):Das Strandidol

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Der Ausflug zum Strand Pigeon Point ist wie ein wunderschöner Kitschfilm mit Happy End bei einem Sonnenuntergang unter Kokospalmen.

Von Jutta Reinke

Wie sieht der ideale Strand aus? Weißer, weicher Sand, türkis-grün-blau-klar-schimmerndes Wasser, Schatten spendende Palmen, ein kühler Drink, ein leckerer Snack.

So wie beispielsweise Pigeon Point: Der traumhafte Strand an Tobagos Südküste gehört zu den schönsten der Karibik.

Auch wenn ich hier selbst an einem wundervollen Strand wohnen (Grafton Beach in der Stonehaven Bay). Obwohl ich die romantische Abgeschiedenheit der Englishman's Bay (einer der fünf schönsten Strande weltweit) liebe. Der Pigeon Point, ist in seiner karibisch-kitschigen Schönheit einmalig.

Die Landzunge am südlichsten Zipfel Tobagos erreicht man durch einen lichten Palmenwald. Am Eingang der Strandanlage zahlt man 18 TT (gut zwei Euro) für die Nutzung der Strandeinrichtungen und der Instandhaltung. Das ist ungewöhnlich auf Tobago. Aber gerechtfertigt, wenn man sieht, wie gut der Strand bewahrt und gepflegt wird.

Unter einer der riesigen Kokospalmen findet man mühelos ein schattiges Plätzchen. Das geht hier ohne das Risiko fallender Kopfnüsse; denn die Coconuts werden hier regelmäßig gepflückt.

Spuckende Kreuzfahrtschiffe

Und obwohl der Pigeon Point zum touristischen Pflichtprogramm gehört, wird es hier nicht unangenehm voll. Nur an den Tagen, an denen eines dieser gigantischen Kreuzfahrtschiffe Tagesstopp auf Tobago macht und Hunderte von Passagieren ausspuckt, kann es etwas eng werden.

An diesem Tag sind viele Trinis da. Denn am Montag war "Emancipation Day", der Tag an dem das Ende der Sklaverei (1832) gefeiert wird. Und aus einem freien Montag macht man hier gerne eine freie Woche.

Die Woche nutzen die Trinis zum Kurztrip auf die kleine Schwesterinsel Tobago. Die in Deutschland bedrohte Gattung "Großfamilie" wird hier wie selbstverständlich zelebriert. Unter 10 Personen pro Clan geht hier gar nichts.

Neben uns verpflegt das weibliche Oberhaupt ihre Liebsten aus einer kühlschrankgroßen Eisbox. Darin Nudelsalat, Hähnchenflügel, Schokotorte, Eiskrem, Rum und Cola. Verschämt drücke ich meinem Sohn David unsere mitgebrachte Ration an Wasser und Keksen in die Hand.

Haifisch in der Semmel

Dafür verpflegen wir uns später an einer der Verkaufsbuden mit köstlichem "Bake and Shark". Ein frisch zubereiteter Brotteig, in Öl gebacken. Dazwischen ebenso frischer Haifisch. Garniert mit verschiedensten Chutneys (Gewürzmarinaden) - ein absoluter Leckerbissen.

Und dann endlich abtauchen in das kristallklare, seichte Wasser. Durch das vorgelagerte Korallenriff ist das Meer absolut ruhig. Ein perfekter Badespaß nicht nur für Kinder.

Der Pier ist wohl das meistfotografierte und -veröffentlichte Motiv Tobagos. Zu Recht. Wir hocken uns auf die sonnenwarmen Holzbohlen und beobachten die Fischer beim Ausnehmen der Beute.

Als ich Anfang der 90er das erste Mal auf diesem Steg saß, hörte ich auf meinem Walkman den damaligen Hit "Another day in Paradise". Phil Collins muss den Song hier geschrieben haben, war ich mir sicher.

Von hier starten auch die Glasbodenboote zum Korallenriff und Nylon Pool. Man kann Hochseefischen, Tauchen, Schnorcheln oder Wasserski fahren. Oder sich unter die Kokospalmen verziehen.

Allein die Licht-, Farb- und Stimmungswechsel durch den Lauf der Sonne sind ein kitischig-schönes Schauspiel. Mit garantiertem Happy End!

Hier gibt es Infos zu Tobago: Trinidad & Tobago Tourist Office Bahnhofplatz 4, 55116 Mainz Tel: 06131-73337 Fax: 06131-73307 info@visittnt.de www.visitTNT.de

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