Südafrika ist ein ideales Ziel für einen Reiturlaub. Pferdefreunde können dort eine abwechslungsreiche Landschaft genießen und zugleich tief in die Natur und Kultur des Landes eintauchen: In den Weinbergen bei Kapstadt, im Busch bei wilden Tieren und schließlich am Meer, das die Südspitze Afrikas umspült.
Die Morgensonne strahlt, die Luft ist klar über dem Reitstall "Paradise Stable" bei Franschhoek in der Nähe von Kapstadt. "Wir reiten heute zum Weingut "Mont Rochelle"", erklärt der Besitzer Pieter Hugo. Dafür werden einige seiner 25 Araber gesattelt. "Wir züchten unsere Pferde selbst", erklärt der 55-Jährige.
Auf der Tour durch die Weinberge geht es vorwiegend im Schritt. "Die Leute können so die Landschaft genießen, und auch schwächere Reiter fühlen sich sicher", meint Pieter. Nach etwa einer Stunde ist das Weingut erreicht. Während die Pferde warten, kosten die Reiter verschiedene Weine, leicht beschwingt geht es zurück zum Stall.
Am Tag darauf steht ein Besuch bei Michelle Mazurkiewicz an. Auf dem Hof der 35-Jährigen bei Rhebokskloof können Urlauber Ausritte in die Umgebung machen. "Wir unternehmen aber auch mehrtägige Trails mit Übernachtungen auf Weingütern - natürlich mit Weindegustation", erzählt Michelle. Ihre Firma "Wine Valley Horse Trails" besitzt mehr als 180 Pferde, die sie auch für Filmaufnahmen zur Verfügung stellt.
Nicht weit entfernt ist der Ort Diemersfontain bei Wellington. Dort hat Katrin Steytler einen kleinen Reitstall mit zehn Pferden. "Wir besuchen die älteste Olivenfarm der Kapregion", sagt die Reitführerin - kulinarische Genüsse sind bei den Ritten am Kap offenbar obligatorisch. Der Ausritt im klassischen englischen Sattel führt auch zu mannshohen Protea-Büschen. Es ist die Nationalblume Südafrikas, und sie wächst als riesiger Busch mit vielen Blüten.
"Afrika ist Abenteuer im Busch" - wer davon träumt, ist in der Kapregion allerdings falsch. Dazu muss man in andere Landesteile reisen oder einen Kompromiss eingehen. Ein solcher lässt sich zum Beispiel zwei Autostunden nordöstlich von Kapstadt in der Karoo finden. Mitten in einsamer Steppenlandschaft liegt dort das "Aquila-Game-Reserve" bei Touws River. In diesem Gehege lassen sich Wildtiere aus nächster Nähe auch vom Pferd aus beobachten.
"Unsere Tiere sind so sehr an Menschen gewöhnt, dass es sie nicht stört, wenn wir nahe heran reiten", erzählt Deon Gericke. Im Schritt geht es dann ganz langsam bis auf einige Meter an drei Nashörner heran. Die sonst so scheuen Tiere bleiben tatsächlich stehen und lassen sich fotografieren. Die Pferde werden selbst in nächster Nähe zu ihnen nicht nervös, die reitenden Touristen schon eher. Etwa 700 Tiere leben in dem Wildpark, darunter Springböcke und Wasserbüffel.