Österreich:Wilder Winter

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In den vergangenen Tagen fiel in Österreich ungewöhnlich viel Schnee, wie hier in Kals am Grossglockner. (Foto: imago images/Eibner Europa)

Die heftigen Schneefälle der vergangenen Tage führen nicht allerorts dazu, dass auch die Skigebiete früher öffnen.

Von Hans Gasser

Südtirol hat es schwer erwischt. Die heftigen Schneefälle der vergangenen Tage haben zu langen Stromausfällen und vielen Straßensperren wegen umgestürzter Bäume und Erdrutschen geführt. Schulen blieben an mehreren Tagen geschlossen. "So viel Schnee liegt manchmal im tiefsten Winter nicht", twitterte der Südtiroler Landesmeteorologe Dieter Peterlin. Im Ultental liegen 140 Zentimeter, mehr als ein Meter wurde auch im Passeiertal und im Pustertal gemessen. Nun ist die Serie von sechs Mittelmeertiefs zu Ende. Überall wird aufgeräumt.

Der frühe Schnee führt allerdings nicht allerorts dazu, dass auch die Skigebiete früher als geplant eröffnen. Am Kronplatz etwa wird es bei der Eröffnung am 30. November bleiben, sagt Andrea del Frari, Direktor des Skigebiets. Schäden an Liften oder Installationen am Berg habe es nicht gegeben. Am Berg seien insgesamt 180 Zentimeter gefallen, nun liege noch ein guter Meter. Früher zu eröffnen, mache dennoch nicht viel Sinn, da auch die Hotels erst Ende November aufsperren. Manche Straßen sind wegen Erdrutsch- und Lawinengefahr immer noch gesperrt, die Pustertaler Bahnlinie ist unterbrochen. Ähnlich ist die Lage in Osttirol und Oberkärnten, wo ebenfalls große Schneemengen gefallen sind. Während etwa im Villgratental die Menschen immer noch ohne Strom sind, wollen die Betreiber des nahen Skigebiets Hochpustertal/Sillian am 23. November zumindest für das Wochenende öffnen. Das Skigebiet Kals-Matrei am Großglockner soll erst ab 7. Dezember den Winterbetrieb aufnehmen. An der Alpennordseite ist viel weniger Schnee gefallen und dennoch öffnen hier manche Skigebiete schon früher. In Schladming am Dachstein und auf der Reiteralm sind bereits einige Pisten offen - dank der Kälte und der Beschneiungsanlagen. In Sölden, das von den Mittelmeertiefs auch einigen Schnee abgekriegt hat, ist bereits die Hälfte der Pisten und Lifte geöffnet. In Ischgl wird wie geplant der 28. November der erste Skitag sein, das Halli-Galli-Opening mit Konzert und Party erfolgt zwei Tage später. In Deutschland hat auf der Zugspitze die Wintersaison bereits am vergangenen Freitag begonnen. Im schneereichen Andermatt in der Schweiz sind die Pisten am Gemsstock ab sofort am Wochenende geöffnet. Wenn es in den nächsten Wochen nicht sehr warm wird, sind die Aussichten auf weiße Weihnachten vor allem an der Alpensüdseite sehr gut.

© SZ vom 21.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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