Nach dem Militärputsch:Was Thailand-Urlauber wissen müssen

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Viele Urlauber steigen nur am Flughafen um und sehen von der Stadt Bangkok nicht viel. Allen anderen rät das Auswärtige Amt zu "erhöhter Wachsamkeit". (Foto: dpa)

Zum Baden nach Koh Samui oder Phuket: Viele Deutsche schätzen Thailand als Urlaubsziel. Nach dem Putsch rät das Auswärtige Amt zu "erhöhter Wachsamkeit".

Von Michael Kuntz, München

Nach dem Militärputsch in Thailand hat das Auswärtige Amt in Berlin seinen Reisehinweis verschärft. Die deutschen Diplomaten raten allen Besuchern von Thailand zu "erhöhter Wachsamkeit". Sie beließen es bisher aber bei einem sogenannten Reisehinweis und sprachen keine förmliche Reisewarnung aus. Erst die würde eine konzertierte Rückholaktion der Reiseveranstalter auslösen.

Das Auswärtige Amt weist auf die nächtliche Ausgangssperre hin, wegen der Reisende vor Nachtflügen nun bis spätestens um 22 Uhr am internationalen Flughafen Suvarnabhumi in Bangkok sein müssen. Der Deutsche Reise-Verband (DRV) konnte am Donnerstag noch keine Angaben über die Anzahl der gegenwärtig in Thailand anwesenden Urlauber machen.

Mehr als 700 000 deutsche Gäste im Jahr

Im gesamten vorigen Jahr hatten dort 710 000 Gäste aus Deutschland ihre Ferien verbracht. Thailand ist ein bevorzugtes Reiseziel vor allem im Winter. Besonders beliebt sind die Küstenregionen im Süden bei Koh Samui und auf der Insel Phuket sowie am Golf von Thailand etwa in Pattaya oder Koh Chang. Im jetzt beginnenden Sommer reisen deutlich weniger Gäste nach Thailand, da es in dieser Zeit häufiger regnet. Die Anzahl der Bundesbürger, die dauerhaft dort leben, liegt nach früheren Angaben im unteren fünfstelligen Bereich.

Bangkok war nach einer Untersuchung von Mastercard 2013 mit 16 Millionen Touristen die meistbesuchte Stadt der Welt - noch vor London, Paris, Singapur und New York. Die meisten Touristen sehen allerdings nicht viel von der thailändischen Hauptstadt. Sie landen mit dem Flugzeug in Bangkok und reisen dann weiter zu den Ferienorten im Süden. Benutzen sie dabei Inlandsflüge, bleiben sie in der Regel gleich am Flughafen und kommen nicht in die Straßen der Hauptstadt, wo sich die politischen Auseinandersetzungen derzeit abspielen.

Ohne Reisewarnung des Auswärtigen Amtes wird es Reiseveranstalter geben, die weiterhin Thailand-Trips anbieten. Nach offizieller Lesart der Reisebranche bleibt es dann jedem Urlauber persönlich überlassen, wie er sich verhält. Umbuchungen oder Stornierungen sind ohne offizielle Reisewarnung nur auf Kulanzbasis möglich. Der Marktführer Tui bietet dies an. Vom Auswärtigen Amt wird bisher lediglich empfohlen, "Demonstrationen und Menschenansammlungen im gesamten Bangkoker Stadtgebiet sowie auch in ganz Thailand zu meiden".

Anm. der Redaktion: Das Auswärtige Amt weist darauf hin, dass mit Pass- und Reisepapieren der Zugang zum Flughafen auch während der Ausgangssperre möglich ist. Die Information im vorliegenden Text, dass Reisende vor Nachtflügen bis spätestens 22 Uhr am Flughafen sein müssen, gilt daher nicht mehr. Wir bitten, dies zu entschuldigen.

© SZ vom 23.05.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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