Der Innsbrucker Klettersteig ist nicht nur für Gipfelsammler ein lohnendes Erlebnis - indem man sieben Gipfel auf einen Streich überschreitet -, sondern für alle geübten Bergsteiger. Seit 1986 ermöglicht der mit einem durchgehenden Drahtseil gesicherte Klettersteig einen abwechslungsreichen Gratgang mit luftigen, manchmal auch steilen Felspassagen und faszinierenden Tiefblicken auf die Dächer von Innsbruck.
Luftiger Gratgang über Innsbruck
Den Startpunkt auf der Nordkette erreicht man von Innsbruck bequem mit der Seilbahn. Von der Bergstation (2256 Meter) unter der Hafelekarspitze quert man in wenigen Minuten zum Einstieg, und los geht's. Über eine steile Felsstufe auf die Seegrubenspitze (2350 Meter), dahinter in einer Rinne kurz bergab in die Seegrubenscharte und über eine Felsrippe wieder auf die Grathöhe und auf die drei Kaminspitzen - ein anstrengender Auftakt.
In der Folge sucht der Steig die Grathöhe, nur wenn es nicht anders geht, weicht das Drahtseil in die Flanke aus. Spannend und abwechslungsreich ist der Klettersteig - und bestens gesichert: 700 Haken, 150 Stifte und 2200 Meter Drahtseil wurden verbaut, und als optischer Höhepunkt ein acht Meter langer Seilsteg über eine tiefe Scharte, "Seufzerbrücke" genannt.
Am Kemacher hat man den ersten Abschnitt geschafft, der zweite über die Sattelspitzen - Gipfel Nummer sechs und sieben - in den Frau Hitt Sattel beginnt nach dem Abstieg in den Langen Sattel. Doch wer genug hat, kann bereits hier absteigen, zur Seegrube queren und knieschonend mit der Seilbahn ins Tal gondeln.
Anfahrt: Inntalautobahn bis Ausfahrt Innsbruck-West, am Inn entlang zur Innbrücke und den Wegweisern Hungerburg/Nordkettenbahn folgend zum Parkplatz an der Seilbahntalstation
Zeit: Insgesamt 6 Stunden
Schwierigkeit: Gut gesicherter Klettersteig. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich, für geübte Klettersteiggeher keine Schwierigkeiten
Einkehr: Berghotel Seegrube (1906 Meter), Bergstation Hafelekar (2256 Meter)
Karte: AV 5/1, Karwendelgebirge (1:25.000)