Internationale Flugsicherheit:Flughafen Pugong-Shanghai

Die Stadt ähnelt einem Hochsicherheitstrakt - im Gegensatz zum Airport: Keine Schlangen, keine Wartezeit, entspanntes Personal.

Kai Strittmatter

Apec-Gipfel: George W.Bush ist in der Stadt, Wladimir Putin und ein Haufen anderer Präsidenten und Premiers. Die Stadt ist eine Festung, ein einziger Hochsicherheitstrakt. Gesperrt sind sogar die Straßen zum neuen Flughafen in Pudong - nur mit Sonderpass kommt man durch oder auf einem einstündigen Umweg.

Einmal am Flughafen angelangt könnte der Kontrast nicht größer sein: Business as usual. Keine Schlangen, keine Wartezeit, entspanntes Personal. Kein Handgriff, der nicht schon immer ausgeübt worden wäre: Manche Beamte kontrollieren Handy und Fotoapparat, manche nicht, das Notebook interessiert keinen.

Nur Messer aller Art sind nun verboten - das trifft vor allem die einheimischen turkstämmigen Uiguren; viele tragen hier den Dolch am Gürtel wie andere ein Feuerzeug in der Hosentasche.

Xinjiang-Airlines hat angekündigt, bei bestimmten Flügen die Zahl mitfliegender Sicherheitsbeamter auf zwei zu verdoppeln. Hin und wieder erlebt China Anschläge uigurischer Seperatisten, doch legten die bisher Bomben in Busse oder an Polizeistationen - ein Flugzeug traf es noch nie.

China hat erklärt, es habe die Sicherheitskontrollen für seine Flüge verschärft.

Während der Passagier von den meisten dieser Maßnahmen nichts mitbekommt, hat eine Anweisung öffentlichen Protest erregt: Chinas nationale Flugbehörde hatte vor dem Politikertreffen in Shanghai offenbar verfügt, Bürgern aus etwa 20 mittelasiatischen Staaten keine Tickets mehr zu verkaufen. Die chinesische Regierung bestritt dies später und machte die Fluglinien für die "unangemessene Maßnahme" verantwortlich.

© SZ vom 30.10.2008 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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