Großglockner Resort Kals-Matrei:Wer rast, verpasst das Beste

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Immer wieder beeindruckend: der Blick auf den Großglockner (3798m), den höchsten Gipfel Österreichs. (Foto: Stefan Herbke)

Breite Sonnenhänge und steile Abfahrten für Ambitionierte: Die Skischaukel Kals-Matrei bietet Pisten für Familien und Könner - und sogar ein Haubenlokal am Gipfel. Doch das Schönste ist der Blick auf den Großglockner.

Von Stefan Herbke

An vielen Skitagen kann es nicht schnell genug gehen: Ab in die Gondel, rauf auf den Berg, Ski anziehen und die breiten Pisten hinabrasen. Die Landschaft ringsherum aber bleibt unbeachtet.

Im Großglockner Resort Kals-Matrei jedoch wäre es ein Verlust, das Rundherum keines Blickes zu würdigen. Schon die Ankunft an der von Kals heraufführenden Bergstation Cimaross bietet ein fantastisches Panorama: Gegenüber ragt unübersehbar der Großglockner in den blauen Winterhimmel. Wie eine elegante Pyramide, umgeben von ausgedehnten Gletscherflächen, thront der mit 3798 Metern höchste Gipfel Österreichs inmitten der umliegenden Berge. Und dieser Großglockner bildet die großartige Kulisse der Skigebiete von Kals und Matrei, die seit dem Winter 2008/2009 mit Liften und Pisten verbunden sind.

Der Haupteinstieg in die Skischaukel befindet sich gleich am Ortsrand von Matrei und ist mit dem Auto über die Felbertauernstraße bequem zu erreichen. Über die Cimaross ist das eher familienfreundliche Matreier Skigebiet Goldried nun mit den durchwegs recht sportlichen Pisten auf Kalser Seite verbunden und so zum größten Skigebiet Osttirols aufgestiegen. Die Gondelbahn Kals zur Cimaross schließt die einstige Lücke.

Ein Meer aus Bergen: Blick von der Cimaross, dem höchsten Punkt des Skigebiets, in Richtung Virgental. (Foto: Stefan Herbke)

Kals am Fuß des Großglockners ist ein ruhiger Urlaubsort abseits jeglichen Durchgangsverkehrs, nicht so lebhaft wie Matrei, aber auch nicht so leicht zu erreichen. Das kleine Dorf mit den urigen Bauernhöfen liegt eingebettet in die Dreitausenderwelt der Hohen Tauern und Schobergruppe und bietet Tiroler Gastlichkeit, Brauchtum und Tradition - und seit dem Winter 2012/2013 mit dem Gradonna Mountain Resort ein Chaletdorf für Luxusliebhaber. Neben einem neuen 4-Sterne-Superior-Hotel stehen mehr als 40 Chalets gleich neben der Piste. Allerdings muss man sich die Hüttenmiete leisten können: Sie beginnt bei 640 Euro pro Nacht.

Die alten Höfe in Kals. (Foto: Stefan Herbke)

Das Skigebiet mit mehr als 100 Kilometer Abfahrten bietet die zum jeweiligen Können passenden Pisten ( hier finden Sie den Pistenplan), spricht jedoch in erster Linie Familien an. Zwei Skischulen kümmern sich um den lernwilligen Skinachwuchs, in Kals sowie an der Bergstation Goldried liegt das perfekte Übungsgelände. Und immer wieder begeistert der grandiose Ausblick auf die Gipfel des Nationalparks Hohe Tauern.

Genießer erkunden nachmittags die wunderschön sonnigen und beliebten Abfahrtsvarianten an der Goldried-Sesselbahn II und am Happeck. Die Pisten lenken den Blick auf die Venedigergruppe. Dank der kuppelbaren Sechsersesselbahnen Goldried II sind Wartezeiten die Ausnahme. Die breiten, nicht zu steilen Hänge sind ideal für weite Schwünge, aber keine Herausforderung für Könner.

Ambitionierte Fahrer wechseln daher gerne auf die beiden Pisten von der Cimaross zur Mittelstation der Kalser Gondelbahn oder nehmen die beim Restaurant Glocknerblick beginnende Brunner- und Glocknerblick-Abfahrt. Der einzige Nachteil des Skigebiets: Ins Tal nach Matrei geht es nur wieder mit der Gondelbahn, eine Talabfahrt ist bis jetzt nur geplant. Nur nach Kals kann man abfahren.

Die Pisten am Goldried machen Anfängern Spaß, Könner wechseln bald wieder. (Foto: Stefan Herbke)

Ebenso abwechslungsreich wie die Pisten ist die Gastronomie. Neben deftiger Hüttenkost wird auch gehobene Küche angeboten. An der Bergstation Cimaross können Skifahrer in der rundum verglasten Adler Lounge einkehren. Dort lenkt die minimalistische Einrichtung nicht vom Panoramablick auf den Großglockner ab und die Speisekarte schafft den Spagat zwischen traditionellen Hüttengerichten - der Kaiserschmarrn ist und bleibt ein Klassiker - und gehobener, vom Gault Millau mit einer Haube ausgezeichneter Küche.

Das Restaurant Glocknerblick bietet Einkehr vor Bergpanorama. (Foto: Stefan Herbke)

Allerdings sollte man etwas Zeit mitbringen, um Vorspeisen wie das Carpaccio vom Rind oder das rosa gebratene Entrecôte vom Almrind mit Dijon-Senfkruste als Hauptgericht zu genießen. Kulinarische Höhenflüge vor beeindruckendem Alpenblick - der perfekte Ausklang eines Skitages.

Haubenlokal mit exklusiver Übernachtungsmöglichkeit am Berg: die Adler Lounge. (Foto: Stefan Herbke)

Eine Tageskarte im Skigebiet kostet für Erwachsene 41 Euro, für Kinder 21 Euro.

Anmerkung der Redaktion: In dem Artikel wurde nachträglich ergänzt, dass man bereits jetzt auf einer Talabfahrt nach Kals kommt und dass es an der Bergstation Cimaross kein Selbstbedienungsrestaurant gibt.

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