Erster Bergwandertag:Fünf Lieblingstouren in den Alpen

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Schmugglersteig, Torscharte oder Sonntagshorn: Um auf den Berg zu kommen, braucht man keine Gondel - fünf Wanderungen in aller in Kürze.

Am 11. Oktober ist der erste bundesweite Bergwandertag. Ausgerufen hat ihn nicht ganz uneigennützig der Verband Deutscher Seilbahnen und Schlepplifte. Doch eine Gondel braucht man nicht, um auf die Spitze zu kommen - fünf Lieblingstouren in der Kurzbeschreibung ...

Aufs Sonntagshorn

Einfach ist sie nicht, meine Lieblingstour, kein Familienspaziergang. Schon was für Anspruchsvolle, an manchen Stellen auch ziemlich ausgesetzt. Aber dafür bekommt man wunderbare, unberührte Natur. Man fühlt sich fast wie in der Wildnis. Los geht's in der Nähe von Ruhpolding im Chiemgau, über den mittleren Kraxenbach hoch bis zum Sonntagshorn, von dort über den hinteren Kraxenbach wieder runter. Hinauf sind das 1200 Höhenmeter, da braucht man schon drei Stunden. Insgesamt sollte man sechs Stunden einrechnen, damit Zeit zum Rasten bleibt.

Auf die Brecherspitz

Wer mit der Eisenbahn unterwegs in die Berge ist und nicht mit dem Auto, wird die Brecherspitze lieben. Aussteigen südlich des Spitzingsees in Fischhausen-Neuhaus, ein paar Meter durch den Ort. Dann hinauf auf den Berg: Erst folgt man einem Forstweg durch einen Mischwald und gelangt in einem Kessel zur Ankelalm. Von dort geht es links über Wiesen bis zu einem kleinen Grat. Der führt durch Latschen, mit ein ganz klein wenig Kraxelei, hinauf auf den Gipfel (1683 Meter). Es wartet ein schöner Blick aufs Spitzinggebiet und den Tegernsee. Rund fünf Stunden dauert die Tour.

Ins Längental

Ja, es sie gibt sie, die stillen Ecken im Isarwinkel, wo man jetzt im Herbst goldgelb eingefärbte knorrige Ahornbäume bestaunen, in die wärmende Herbstsonne linsen kann und doch den Felswänden von Brauneck und Benediktenwand ganz nah ist. Das Längental ist so eine. Sehr gut für Kinder geeignet ist die Runde über die Kirchsteinhütte, die Längentalalmen, hinüber zum gut 1200 Meter hohen Längenberg. Zurück geht es über die Dudl- und die Lexenalm. Gehzeit vier Stunden, Ausgangs- und Endpunkt am Parkplatz an der Brücke über den Arzbach, 2,5 Kilometer westlich des Dorfes.

Über die Torscharte

Manche sagen zwar Alpenpark dazu, aber tatsächlich können im Karwendel noch tagelang Täler durchschritten werden, ohne Verkehrslärm, ohne Straßen und ohne Handyempfang. Für den Einsteiger und den Herbst empfiehlt sich eine Wanderung über die Torscharte. Startpunkt ist Hinterriß (928 m, mit Busanbindung), von dort geht es gemütlich zum grünen Ronthalboden. Geradeaus Richtung Steilwand weiterlaufen und schließlich linkerhand die Serpentinen hinauf bis zur Grasscharte. Von dort dann über die Tortalalm wieder zurück nach Hinterriß. Insgesamt fünf Stunden.

Zum Schmugglersteig

Auf diesem Weg brauchten Wanderer früher ein Visum - nicht nur die Preißn, sondern auch die Bayern. Denn der Heilbronner Höhenweg führt im Süden von Oberstdorf kreuz und quer über die deutsch-österreichische Grenze. Entsprechend beliebt war die Strecke, die bis auf 2600 Meter Höhe führt, bei Schmugglern. Auch heute ist der Steig zwischen Rappenseehütte und Kemptner Hütte ein Publikumsmagnet. Er gilt als einer der schönsten, aber anspruchvollsten Wanderwege des Allgäus - und dauert sieben Stunden. Wer es kürzer mag, geht auf halber Strecke zum Waltenberger Haus.

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