Mobilität:So kommt das E-Auto gut durch den Winter

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Laden und Vorwärmen geht in einem Aufwasch. (Foto: Syda Productions/Imago Images)

Nicht frieren, sicher fahren und trotzdem den Energievorrat schonen: Tipps zum Stromern in der kalten Jahreszeit.

Von Joachim Becker

Vorwärmen

Warmlaufen bei niedrigen Temperaturen, das kennt man von konventionellen Autos. Bei E-Autos ist es etwas anders: Warmlaufen, also das Vorwärmen von Batterie und Innenraum, sollte mit eingestöpseltem Ladekabel erfolgen. Bei vielen E-Fahrzeugen lässt sich die Abfahrtzeit vorgeben, so dass der Wagen später während der Fahrt nicht zu viel Heizenergie aus der Batterie ziehen muss.

Heizen

Das Gerücht, E-Auto-Fahrer seien an Mütze und Schal im Wagen zu erkennen, ist nicht völlig aus der Luft gegriffen. Weil der Verbrennungsmotor als Heizung fehlt, muss man gerade bei längeren Fahrten in Batterieautos auf die Klimatisierung achten. Also lieber die Sitzheizung anstellen als den gesamten Innenraum höher temperieren - was selbst mit einer Wärmepumpe an Bord relativ viel Strom und damit Reichweite frisst. Aber das Fahren mit beschlagenen Scheiben ist natürlich auch keine Lösung.

Batterie sparen

Generell gilt, dass die Stromer im Winter bis zu 30 Prozent mehr Energie verbrauchen als im Sommer. Das hat kürzlich auch die Hochschule Wismar in einem Ganzjahrestest des VW ID.3 gezeigt. Die durchschnittliche Reichweite lag in den Sommermonaten bei rund 400 Kilometer, während sie im Winter auf 317 Kilometer sank. Also muss der Wagen im Winter häufiger an die Steckdose, moderne Bordcomputer kalkulieren das anhand des höheren Durchschnittsverbrauchs bei der Routenplanung bereits ein.

Nicht rutschen

Vorsicht ist im Winter angesichts des hohen Drehmoments von Elektromotoren geboten. Der VW ID.3 hat beispielsweise Heckantrieb, was bei trockener Straße für gute Traktion sorgt: Die Vorderräder drehen selbst beim zügigen Anfahren nicht ständig durch. Bei Glätte ist es aber genau anders herum, der Vorderradantrieb, der den Wagen an Steigungen zieht statt schiebt, fühlt sich spurstabiler und damit sicherer an.

Also besser den "Eco"-Modus einstellen, der mit reduziertem Drehmoment weniger Energie verbraucht und ein sanfteres Anfahren gestattet? Im Prinzip ja, aber Vorsicht vor zu starker Rekuperation im "Eco"-Modus. Die Energierückgewinnung durch den Elektromotor kann im Schubbetrieb so stark sein, dass die Räder bei Glätte ausbrechen. Zum Glück lässt sich die Rekuperation meistens separat einstellen.

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