Wer von den Bayerischen Voralpen nach Süden schaut, wird als erstes den Guffert wahrnehmen, einen auffallenden Felszapfen, der seine Nachbarn deutlich überragt. Gleich dahinter wird man allerdings eine breite Felsmauer erkennen: das Rofan. Abweisend und bedrohlich schaut die Gebirgsgruppe von Norden aus, doch von Süden sind fast alle Gipfel auch für Wanderer einfach zu besteigen.
Landschaftsvielfalt im Rofan
Wie die Spinne in ihrem Netz steht die mit einer Seilbahn bequem erreichbare Erfurter Hütte im Zentrum der Wanderwege im Rofan. Naturgemäß zieht es die meisten auf den höchsten Gipfel, also auf die Hochiss, auch wenn der erste Blick auf den steilen Gipfelaufbau manche vielleicht abschreckt.
Fasziniert blickt man beim Anstieg auf die Karstformen im Gscholl, auf die Felsabbrüche der Dalfazer Wände, entdeckt auf den Wiesen zwischen kurzen Felsabsätzen ganze Gamsrudel und hält in der Scharte zwischen Hochiss und Spieljoch plötzlich den Atem an. Unvermittelt öffnet sich der Blick auf den Nordabbruch des Rofan, eine teils senkrechte, düstere, kilometerlange Wandflucht.
Auf die Hochiss
Der felsige Gipfelaufbau wird auf einem breiten Band überraschend einfach überlistet und über einen Wiesenrücken bummelt man gemütlich zum Gipfelkreuz.
Der landschaftlich schönste Abstieg führt über das Streichkopfgatterl und die Dalfazalm zurück nach Maurach. Die einzige Schwierigkeit ist das Rote Klamml, eine mit Drahtseilen gesicherte steile Rinne, beim Abstieg von der Hochiss.
Anfahrt: Nach Maurach entweder über die A8 bis Ausfahrt Holzkirchen und über Tegernsee, Kreuth, Achenpass und Achensee, oder über die Inntal-Autobahn und die Ausfahrt Zillertal/Achensee
Parkplatz: an der Seilbahntalstation
Zeit: Insgesamt 4.30 Stunden
Schwierigkeit: Für trittsichere Geher einfache Wanderung auf den höchsten Rofangipfel, am Gipfelaufbau teils gesichert, häufig begangen
Einkehr: Erfurter Hütte (1831 Meter), Dalfazalm (1693 Meter)
Karte: ÖK 119, Schwaz (1:50.000)