Zwickau:Denkmal für NSU-Opfer

(Foto: Peter Endig/dpa)

Nach der Zerstörung eines ersten Gedenkortes für die NSU-Mordopfer ist am Sonntag in Zwickau ein neues Denkmal eingeweiht worden (). An jedem der zehn für die Opfer gepflanzten Bäume wurde eine Gedenkplatte in den Boden eingelassen. In einer Schweigeminute wurde der Opfer gedacht. Auf den Bodenplatten stehen unter anderem Namen, Alter und Beruf. Ein erster Gedenkbaum für den ermordeten Blumenhändler Enver Simsek war Anfang Oktober in Zwickau abgesägt worden. Am achten Jahrestag der Selbstenttarnung der rechtsextremen Terrorgruppe an diesem Montag will Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) den Gedenkort besuchen. Auch der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) wird erwartet. Das Absägen des Gedenkbaumes hatte bundesweit Entsetzen ausgelöst. Zwickaus Oberbürgermeisterin Pia Findeiß (SPD) sprach von einer "ruchlosen Tat". In Zwickau war bereits 2016 ein anderes Denkmal für Opfer des NSU zerstört worden. Simsek war das erste von zehn Opfern der Mordserie des rechtsterroristischen "Nationalsozialistischen Untergrunds". Die Terrorzelle der Neonazis Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt hatte fast 14 Jahre im Untergrund gelebt, zuletzt in Zwickau. Die Bäume waren seit Anfang vergangener Woche gepflanzt worden und wurden rund um die Uhr bewacht.

© SZ vom 04.11.2019 / epd - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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