Zuwanderung:Zahl der Asylbewerber nimmt weiter ab

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Knapp 73000 Menschen beantragten von Januar bis Ende Juni dieses Jahres erstmals Asyl in Deutschland - 9000 weniger als im entsprechenden Halbjahr 2018.

Die Zahl der in Deutschland gestellten Asylanträge geht weiter zurück. Wie aus der am Donnerstag vom Bundesinnenministerium in Berlin veröffentlichten Halbjahresstatistik hervorgeht, beantragten von Januar bis Ende Juni dieses Jahres knapp 73 000 Menschen erstmals Asyl in Deutschland. Das waren rund 9000 Erstanträge weniger als im Vergleichszeitraum 2018. Die Gesamtzahl der Anträge inklusive Folgeantragstellungen lag in den ersten sechs Monaten dieses Jahres bei knapp 85 000 - ein Rückgang von neun Prozent. Das deute darauf hin, dass bei einem gleichbleibenden Verlauf in diesem Jahr erneut der in der Koalition vereinbarte Korridor für die Flüchtlingszuwanderung unterschritten werden könne, erklärte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU). Laut Koalitionsvertrag sollen nicht mehr als 180 000 bis 220 000 Asylsuchende pro Jahr nach Deutschland kommen. 2018 lag die Gesamtzahl der Erstanträge bei knapp 162 000. Hauptherkunftsländer der Asylsuchenden waren im ersten Halbjahr Syrien, Irak und Nigeria. Afghanistan, im vergangenen Jahr noch auf Platz drei, folgte auf Platz vier. Im Monat Juni lag die Türkei auf Platz drei der Hauptherkunftsländer, 751 Asylanträge von Türken wurden registriert. Die Zahl der Asylanträge von Nigerianern ging in dem Monat stark zurück von mehr als 1100 im Mai auf gut 600. Insgesamt sank im Juni die Zahl der Anträge auf unter 10 000. In den beiden Vormonaten hatte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge noch jeweils mehr als 12 000 Asylanträge registriert. Das Bundesamt hat den Angaben zufolge in diesem Jahr bislang über rund 102 500 Asylanträge entschieden. 24 Prozent der Antragsteller erhielten einen Flüchtlingsstatus nach Genfer Konvention oder Grundgesetz. Mehr als 9000 Schutzsuchende (neun Prozent) erhielten subsidiären Schutz, bei dem der Familiennachzug nur über die seit 2018 geltende Kontingentregelung möglich ist. Knapp 31 Prozent der Anträge wurden abgelehnt. Das verbleibende Drittel erledigte sich auf anderem Weg, etwa durch sogenannte Dublin-Entscheidungen, also Überstellungen in ein anderes EU-Land.

© SZ vom 05.07.2019 / epd - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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