Siedlung Amona muss geräumt werden
Das Oberste Israelische Gericht hat die Räumung und den Abriss der jüdischen Siedlung Amona im Westjordanland verfügt. Demnach wurden die Häuser ohne Genehmigung der israelischen Regierung errichtet. In der Entscheidung vom Donnerstag heißt es, die etwa 50 Familien in der Siedlung Amona unweit von Ramallah hätten zwei Jahre Zeit zur Umsiedlung.
Den "Anordnungen zum Abriss" müsse Folge geleistet werden, das Gericht betonte aber, dass noch weitere Prozesse zur Klärung von Grundstücksbesitz liefen. Die Regierung müsse für die Siedler Alternativen finden, heißt es in dem Urteil weiter. Dem israelischen Internetportal Ynet zufolge kritisierten die Bewohner die Entscheidung.
Jahrelanger juristischer Streit
In der 1997 auf privatem Land errichteten Siedlung leben etwa 300 Menschen. Nach Angaben der Zeitung Haaretz handelt es sich um die größte illegale Siedlung im Westjordanland. Amona wurde auf Land errichtet, das den Palästinensern gehört - sie stehen auch hinter der Klage.
Israelische Siedlung im Westjordanland:Im Kampf um Amona zeigt sich der Nahostkonflikt
Am Montag droht der illegalen jüdischen Siedlung Amona im Westjordanland die Räumung. Doch die Bewohner bleiben gelassen. Noch nie war eine israelische Regierung ihnen so gewogen wie diese. Der Konflikt zeigt, warum eine Einigung zwischen Israelis und Palästinensern weiter entfernt ist denn je.
Schon vor zehn Jahren war angeordnet worden, die Siedlung abzureißen. Im Jahr 2006 kam es bei dem Versuch der Räumung von einigen Häusern der illegalen Siedlung zu Zusammenstößen, bei denen mehr als 250 Menschen verletzt wurden. Die Einsatzkräfte trafen damals auf heftige Gegenwehr der Bewohner.
Im Westjordanland gibt es zahlreiche sogenannte wilde Siedlungen, die ohne Zustimmung der israelischen Behörden errichtet wurden. Die internationale Gemeinschaft hält hingegen sämtliche in den Palästinensergebieten gebaute jüdische Siedlungen für illegal.