Anti-Terror-Krieg in Afghanistan:US-Soldaten wegen Leichenschändung vor Militärgericht

Sie sollen in Afghanistan auf Leichen von Taliban-Kämpfern uriniert und die Tat auf Video aufgenommen haben. Jetzt müssen zwei US-Soldaten unter dem Vorwurf der Leichenschändung vor ein Militärgericht.

Zwei US-Soldaten, die in Afghanistan auf die Leichen von Taliban-Kämpfern uriniert haben sollen, müssen wegen Leichenschändung vor einem Militärgericht verantworten.

Die beiden Unteroffiziere würden verdächtigt, an einem im Internet veröffentlichten Video mitgewirkt zu haben, erklärte das Pentagon. Wegen der Tat waren Ende August drei andere Soldaten mit Disziplinarstrafen belegt worden. Sie hatten sich zuvor schuldig bekannt, an der Aktion beteiligt gewesen zu sein.

Das Pentagon wirft den beiden nun angeklagten Marineinfanteristen vor, gegen das Militärrecht verstoßen zu haben, weil sie an der Schändung der Leichen und der nicht genehmigten Anfertigung von Aufnahmen des Vorgangs beteiligt gewesen seien. Außerdem würden die Männer wegen einer Reihe weiterer Verstöße gegen US-Militärgesetze angeklagt, teilte das Pentagon mit.

Disziplinarstrafen gegen weitere Soldaten würden später bekannt gegeben. Demnach stehen noch weitere Klagen aus, die mit dem Fall in Zusammenhang stehen.

Die im Januar im Internet veröffentlichten Aufnahmen von der Schändung der Leichen dreier getöteter Aufständischer Ende Juli 2011 in der südafghanischen Provinz Helmand hatten für massive Empörung gesorgt. In dem Video sind vier Soldaten zu sehen, die lachend über den Körpern von drei getöteten Männern ihre Notdurft verrichten. Ein fünfter machte die Aufnahme. Weitere Soldaten sollen die Tat beobachtet haben. Welche Rolle die beiden jetzt angeklagten Männer spielten, teilte die US-Armee nicht mit.

© Süddeutsche.de/afp/dapd/dpa/mahu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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