Wahlkampf-Worte der Woche:Hokuspokus und ein bisschen Petting

Ausgeteilt wird in alle Richtungen: Steinbrück verliert die letzten Haare, Volker Kauder reichts, und Gregor Gysi beschwört Rotwein-Atmosphäre. Die Worte der Woche in Bildern.

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Der Bundestagswahlkampf ist in vollem Gange, verbal ausgeteilt wird deshalb in alle Richtungen: Mal trifft es traditionelle Gegner, mal potentielle Koalitionspartner oder sogar missliebige Parteikollegen. Der Berliner CSU-Landesgruppenchef Peter Ramsauer will keinen schwarz-gelben Wahlkampf und findet klare Worte für die Liberalen. Er sagte der Passauer Neuen Presse zur Bundestagswahl:"Eine Stimme für die FDP kann eine verlorene Stimme sein."Foto: ddp

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Unterdessen warf Finanzminister Peer Steinbrück CSU-Chef Horst Seehofer mangelnde Familienliebe vor - zumindest metaphorisch. In Zusammenhang mit der Kreditvergabe an die Firma Quelle sagte Steinbrück der Bild am Sonntag:"Seehofer lässt sich in Fürth mit einem Quelle-Katalog in Retterpose fotografieren, obwohl eine Reihe von Fragen im Interesse des viel zitierten Steuerzahlers noch gar nicht geklärt waren. Dafür hätte der auch seine Großmutter verkauft."Foto: dpa

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Die Steuersenkungspläne der Union regen den SPD-Kanzlerkandidaten Frank-Walter Steinmeier auf: Er vermutet im Tagesspiegel am Sonntag hinter den Ankündigungen wahlweise schwarze Magie oder soziale Kälte."Entweder diese Versprechen sind nicht ernst gemeint - dann ist es Hokuspokus und Wählertäuschung. Oder sie sind ernst gemeint. Dann führen sie unweigerlich zu massiven sozialen Einschnitten."Foto: dpa

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Die Regierungsparteien gehen immer mehr auf Distanz zueinander. Unions-Fraktionschef Volker Kauder kann neue Mehrheiten offenbar kaum noch erwarten. Er sagte der Welt am Sonntag:"Einmal große Koalition alle 40 Jahre reicht. Auch mir persönlich."Foto: dpa

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Nicht nur entlang der Parteigrenzen wird der Bundestagswahlkampf ausgetragen. Auch innerhalb der Parteien brechen Flügelkämpfe aus. In der Linkspartei streiten Moderate und Ideologen über die künftige Ausrichtung der Partei. Fraktionschef Gregor Gysi griff im Spiegel die Extremen in der eigenen Partei an - indem er Wohngemeinschafts-Atmosphäre beschwor:"Ich erkläre Ihnen mal, wie man Sektierer wird. Man ist 19 Jahre alt, man will die Welt umkrempeln. Also sucht man Gleichgesinnte. Man hockt zusammen, schlechtester Rotwein, alles vollgequalmt, ein bisschen Petting, am Ende verabschiedet man ein Papier von 35 Seiten, in der die Welt analysiert ist, aber haarscharf."Foto: Reuters

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Und noch einmal der Bundesfinanzminister: Auch Peer Steinbrück (SPD) äußert sich zu Steuersenkungsplänen, diesmal zu denen der FDP:"Völlig durchgeknallt. Da fliegen einem die letzten Haare weg."Foto: dpa

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Bescheiden gibt sich die Ex-CSU- und Ex-Freie-Wähler Mitglied Gabriele Pauli im Wahlkampf. Mit ihrer neuen Partei, der Freien Union, wolle sie keineswegs weiter politische Karriere machen, so Pauli:"Mir geht es sowieso nicht um Ämter. Ich hatte schon so viele - und habe sie alle wieder zurückgegeben."Foto: Seyboldt Press

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Die Grünen rühmen sich, die verschwurbelte Sprache ihrer früheren Jahre endgültig hinter sich gelassen zu haben. Die Parteiführung fürchtet mittlerweile offenbar, den Wähler zu überfordern. Fraktionsvorsitzender Jürgen Trittin preist auf dem Parteitag den simplen Wahlslogan "Jobs, Jobs, Jobs":"Wir sind zum ersten Mal in der Lage, das grüne Programm in drei Worten zu buchstabieren."Foto: AFP

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Seit der Panne im Kraftwerk Krümmel ist Atomkraft zum Wahlkampfthema geworden. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) erwiderte auf die Forderung von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD), den Ländern und damit auch Carstensens Ministerin Trauernicht (SPD) die Atomaufsicht zu entziehen:"Wenn er als SPD-Politiker will, dass der Bund den Ländern die Atomaufsicht abnimmt, brüskiert er damit seine Parteikollegin Gitta Trauernicht."Foto: dpa

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Wie Gabriele Pauli entdeckt auch Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) die Bescheidenheit vor der Bundestagswahl. Er tut, als wäre Atomkraft nach wie vor kein Wahlkampfthema. Auf die Frage, ob sich sein Plädoyer für die Atomenergie im Wahlkampf negativ auf die Wahl auswirken könnte, antwortete er:"Ich denke bei dem Thema bewusst nicht taktisch, sondern energiepolitisch."Foto: AP(sueddeutsche.de/jab/bavo)

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