Wahl:AfD beendet Wahlkampf mit Weidel - Gegendemos in Wiesbaden

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AfD-Bundesvorsitzende Alice Weidel spricht bei einer Wahlkampf-Schlussveranstaltung. (Foto: Helmut Fricke/dpa)

Fast 1000 Gegendemonstranten begleiten das AfD-Wahlkampffinale in Hessen mit einem Pfeifkonzert. Hauptrednerin ist Alice Weidel.

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Wiesbaden (dpa/lhe) - Begleitet von lautstarken Gegendemos, einem Großaufgebot der Partei und mit einer kämpferischen Rede ihrer Bundesvorsitzenden hat die AfD ihren hessischen Wahlkampf beendet. Parteichefin Alice Weidel rief am Samstagabend kurz vor der Landtagswahl am Sonntag in der Landeshauptstadt Wiesbaden vor laut Polizei mehreren hundert Zuhörern: „Wählt morgen den Wechsel!“ Die AfD wolle Deutschland in seiner „Migrationskrise“, „Energiekrise“ und „Krise der inneren und äußeren Sicherheit“ wieder „vom Kopf auf die Füße stellen“. Hinter langen Absperrungen protestierten nach Polizeiangaben fast 1000 Gegendemonstranten.

Bundes- und Landesregierung in Hessen regieren laut Weidel „gegen die eigene Bevölkerung“, weil eine deutliche Mehrheit etwa gegen Heizungsgesetz, Autoverbrenner-Verbote, Abschaltung von Kernkraftwerken und das Gendern sei. Die AfD setze sich für die Möglichkeit direkter Abstimmungen der Bürger über solche Streitfragen ein. Der Politik der „offenen Grenzen“ für Flüchtlinge würde die Partei einen Riegel vorschieben. Weiter sagte die Politikerin, in einem AfD-regierten Deutschland würde sich ihre Partei als „ehrlicher Makler für den Frieden“ einsetzen. Die Waffenlieferungen an das von Russland überfallene Kriegsland Ukraine stellte Weidel infrage: „Was ist damit gewonnen?“ Nach dem Singen der deutschen Nationalhymne riefen viele Zuhörer „Alice, Alice!“

Zuvor hatte Weidel einen Wahlkampftermin im bayerisch-thüringischen Grenzort Mödlareuth abgesagt - nach eigenen Angaben aus Sicherheitsgründen. Laut der AfD hatte es kürzlich Hinweise auf einen möglicherweise bevorstehenden Anschlag gegeben. Vorübergehend habe sich Weidel mit ihrer Familie daraufhin auch auf Mallorca aufgehalten, um Abstand von den Ereignissen zu gewinnen.

Der hessische AfD-Chef Robert Lambrou hatte am Freitag mitgeteilt: „Wir freuen uns, dass Alice Weidel trotz der Bedrohungslage das Risiko eingeht, uns am Samstag im Wahlkampffinale zu unterstützen.“ Ein Polizeisprecher sagte danach, es habe zuvor keine Hinweise „auf besondere Vorkommnisse“ in Wiesbaden gegeben. Er sprach mit Blick auf die mehreren hundert eingesetzten Beamten am Samstagabend von „einem gelungenen Einsatz“ aus polizeilicher Sicht.

© dpa-infocom, dpa:231007-99-480032/2

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