Koalitionsverhandlungen:Nouripour kann Pläne für Schwarz-Rot nicht verstehen

Der Bundesvorsitzende der Grünen Omid Nouripour hält eine Rede. (Foto: Stefan Puchner/dpa)

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Berlin (dpa) - Grünen-Chef Omid Nouripour hat mit Unverständnis auf die Entscheidung der Hessen-CDU reagiert, Koalitionsverhandlungen mit der SPD aufzunehmen. „Die Entscheidung der hessischen CDU, die erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Grünen aufzugeben, ist für mich nicht nachvollziehbar“, erklärte Nouripour, der seinen Wahlkreis in Frankfurt hat, am Freitag in Berlin. Die CDU regiert seit rund einem Jahrzehnt in Hessen mit den Grünen. Nach der Landtagswahl im Oktober will sie nun aber mit der SPD über eine neue Koalition verhandeln, wie Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) mitteilte.

Nouripour erklärte: „Die vergangenen zehn Jahre waren geprägt von stabiler und vertrauensvoller Regierungsarbeit in turbulenten Zeiten.“ Es habe auch keine Wechselstimmung gegeben in Hessen. „Offensichtlich regiert Boris Rhein lieber mit einer geschwächten SPD.“ Dass jede Krise in Deutschland „so durchschlägt“, liege auch an der Politik der großen Koalitionen der vergangenen Jahre. Hessen habe eine bessere Regierung verdient als eine kraftlose große Koalition.

Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Dass die CDU sich gegen eine gut funktionierende Koalition entschieden hat, ist bedauerlich.“ Schwarz-Grün habe sehr gut zusammen gearbeitet und für Hessen viel erreicht. Natürlich sei es das gute Recht jedes Wahlsiegers, sich seinen Koalitionspartner auszusuchen. Özdemir hob die Arbeit von Vize-Ministerpräsident Tarek Al-Wazir und Landes-Agrarministerin Priska Hinz (beide Grüne) hervor.

© dpa-infocom, dpa:231110-99-899002/5

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