Venezuela:Flucht nach Brasilien

Immer mehr Venezolaner überqueren die brasilianische Grenze. Dort sind sie nicht unbedingt willkommen. Nach Übergriffen auf Flüchtlinge hat die brasilianische Regierung Soldaten in die betroffene Grenzregion entsandt.

Ein Flüchtling aus Venezuela in einem Taxi nahe der venezolanisch-brasilianischen Grenze. (Foto: Nacho Doce/Reuters)

Nach Übergriffen auf Flüchtlinge aus Venezuela hat die brasilianische Regierung Soldaten in die betroffene Grenzregion entsandt. Präsident Michel Temer sagte am Sonntag, die Armee solle zur Beruhigung der Lage beitragen. Auch Gesundheitspersonal werde in die Region geschickt. Am Samstag hatten aufgebrachte Bewohner der Grenzstadt Pacaraima Lager von Flüchtlingen angegriffen, ihre Behausungen in Brand gesteckt und Hunderte zurück über die Grenze nach Venezuela getrieben. Die Polizei ließ den Mob Medienberichten zufolge gewähren. Auslöser der Übergriffe war offenbar ein Überfall auf einen lokalen Geschäftsmann, für den die Flüchtlinge verantwortlich gemacht wurden. Die Regierung kündigte zudem an, mehr Migranten als bisher auf andere Regionen Brasiliens zu verteilen. Auch in Ecuador, Peru und Kolumbien nimmt die Zahl venezolanischer Flüchtlinge zu. Ecuador rief kürzlich an der Grenze den Notstand aus.

© SZ vom 21.08.2018 / epd - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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