USA: Wahlkampf-Endspurt:Satire gegen den Tea-Party-Ernst

Nach einem der erbittertsten Kongress-Wahlkämpfe der US-Geschichte hat es ein populärer US-Politkomiker geschafft, mit seiner "Rallye zur Wiederherstellung der Vernunft" Volksfeststimmung nach Washington zu bringen.

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Finale im US-Kongresswahlkampf: Drei Tage vor der Entscheidung am 2. November hat Präsident Barack Obama in einem Endspurt versucht, ein drohendes Desaster für seine Demokraten abzuwenden. Aber die Musik am Samstag spielte in Washington: Nach einem der erbittertsten Wahlkämpfe der US-Geschichte gelang es dem populären Politkomiker Jon Stewart, Volksfeststimmung in die Bundeshauptstadt zu bringen.

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Zehntausende Menschen folgten seiner Einladung zu einer Kundgebung "zur Wiederherstellung der Vernunft". Die Veranstaltung des liberalen Gastgebers der Daily Show des Senders Comedy Central galt als Gegenstück zu einer "Rallye zur Wiederherstellung der Ehre", die der erzkonservative Fox-News-Moderator Glen Beck im September abgehalten hatte. Stewart, der von seinem ebenfalls äußerst erfolgreichen Satiriker-Kollegen Stephen Colbert (l.) begleitet wurde, hat wiederholt bekräftigt, dass seine Kundgebung nicht politisch motiviert sei. Er wolle moderaten Bürgern aller politischer Richtungen ein Forum geben, ihrer Frustration über den konfrontativen Stil im politischen Washington zu geben, sagte er.

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Dennoch galt die Veranstaltung auf der Mall, der Museumszeile im Herzen Washingtons, so kurz vor der Kongresswahl am 2. November zumindest indirekt auch als Rückenstärkung für die bedrängten Demokraten - schon deshalb, weil Stewarts Fans im überwiegend jüngeren Alter zumeist selbst dem liberalen Lager angehören. 

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Präsident Barack Obama selbst hat die Kundgebung begrüßt, und am vergangenen Mittwoch war er in der Daily Show zu Gast gewesen. Schon am Samstagmorgen platzten die U-Bahnstationen im Großraum Washington aus den Nähten, war auf manchen Straßen nahe der Mall kaum noch ein Durchkommen.

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Zahlreiche Menschen waren am Vortag von Halloween kostümiert. Die Veranstalter selbst erwarteten 200.000 Teilnehmer oder sogar noch mehr. Obama wollte am Samstag nach Auftritten in Pennsylvania und Connecticut in seiner Heimatstadt Chicago (Illinois) um Wählerstimmen werben. Am Sonntag war ein letzte größere Rede in Ohio geplant.

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Der Sprecher des Weißen Hauses, Robert Gibbs, hatte zuvor erklärt, dass der Präsident trotz der jüngsten Terrorbedrohung an seinen geplanten Wahlkampfauftritten am Wochenende festhalten werde. Er stehe aber in ständigem Kontakt mit seinem Sicherheitsteam und halte sich über den Fortgang der Ermittlungen nach den vereitelten Paketbomben-Anschlägen auf dem Laufenden.

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Obama leistete am Freitagabend zunächst in Virginia einem bedrängten demokratischen Kollegen Schützenhilfe und rief auf einer Wahlveranstaltung die eigene Partei dazu auf, sich nicht durch schlechte Umfrageergebnisse einschüchtern zu lassen. Politischen Mut zu zeigen sei nicht immer leicht, sagte Obama. In Pennsylvania gab er zu: "Diese Wahl wird nicht leicht."

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Obamas Demokraten müssen befürchten, dass sie am 2. November zumindest ihre Mehrheit im Abgeordnetenhaus verlieren. Die Republikaner werden nach Umfragen wahrscheinlich sogar mehr als die 39 Sitze hinzugewinnen, die sie zur Kontrolle dieser Kammer benötigen. Im Senat sieht das Rennen knapper aus. Dort müssten die Republikaner zehn Mandate hinzugewinnen, um das Ruder zu übernehmen.

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