USA:Trumps Verhalten "unangebracht"

Offizier belastet US-Präsidenten in der Ukraine-Affäre schwer.

Von Christian Zaschke, New York

In den Anhörungen bezüglich eines möglichen Amtsenthebungsverfahrens gegen Donald Trump haben am Dienstag weitere Zeugen den US-Präsidenten belastet. Als "unangebracht" bezeichnete Armeeoffizier Alexander Vindman ein Telefongespräch, das Trump mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodimir Selenskij im Juli geführt hat. Vindman arbeitet als Ukraine-Experte im Nationalen Sicherheitsrat. Die Diplomatin Jennifer Williams nannte das Gespräch "ungewöhnlich". Anders als die bisher vernommenen Zeugen waren beide bei dem Gespräch dabei. Trump hatte Selenskij in dem Telefonat nahegelegt, Ermittlungen gegen Joe Biden und dessen Sohn Hunter aufzunehmen. Hunter Biden saß im Aufsichtsrat einer ukrainischen Energiefirma, als sein Vater Joe Vizepräsident der USA und für die Ukraine zuständig war. In den Anhörungen geht es darum, ob Trump sein Amt missbraucht hat, um gegen einen politischen Rivalen vorzugehen. Im Raum steht die Frage, ob Trump Militärhilfen für die Ukraine zurückhielt, um Selenskij dazu zu bewegen, gegen die Bidens zu ermitteln. Vindman gab an, er sei schockiert gewesen, als er die Forderung des Präsidenten hörte. Aus Pflichtgefühl habe er sich umgehend an den Rechtsberater des Nationalen Sicherheitsrates gewandt. Trump nannte die Anhörungen auf Twitter zum wiederholten Mal eine "Hexenjagd".

© SZ vom 20.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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