Das höchste US-Gericht hat die Homo-Ehe in allen 50 Bundesstaaten für zulässig erklärt. Die amerikanische Verfassung garantiere landesweit ein Recht auf gleichgeschlechtliche Eheschließungen, urteilten die Richter der am Freitag veröffentlichten Entscheidung zufolge ( PDF).
Die bislang bestehenden Verbote in 14 Bundesstaaten müssen damit aufgehoben werden. Derzeit erlauben 36 Staaten sowie der Bundesdistrikt Washington D.C. die Homo-Ehe.
Weltkarte zur gleichgeschlechtlichen Ehe:Liebe, Toleranz, Bedrohung
Irland sagt ja zur Homo-Ehe. Als 20. Land der Welt. Deutschland diskutiert noch über diesen Schritt. In manchen Staaten droht Homosexuellen dagegen Gefängnis oder Tod. Eine weltweite Übersicht.
Präsident Barack Obama bezeichnete das Urteil als "großen Schritt auf dem Weg zur Gleichberechtigung von Schwulen und Lesben". Als Hashtag seines Tweets mit diesem Inhalt wählte er #LoveWins - "Liebe siegt".
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Die mit fünf zu vier Richterstimmen knapp ausgefallene Entscheidung des Supreme Court ist der bislang größte rechtliche Erfolg für Befürworter der Homo-Ehe in den USA. Fünf der neun Richter gelten als eher konservativ, vier als eher fortschrittlich orientiert.
Vor dem Gerichtsgebäude in Washington versammelten sich Tausende Befürworter der Homo-Ehe. Kurz nach der Entscheidung fielen sie sich jubelnd in die Arme und feierten die bahnbrechende Entscheidung.
SZ Jetzt Diskussion um die Homo-Ehe:Jung, schwul, CDU-Mitglied
Christian Röbcke-Gronau ist Vorsitzender der Lesben und Schwulen in der Union in Hamburg. Wie fühlt er sich in einer Partei, die derzeit als größter Feind der Homo-Ehe gilt?
Gerichtsverfahren erwartet
Justizexperten erwarten jedoch weitere Auseinandersetzungen und Gerichtsverfahren bei der Umsetzung des Urteils. In mehreren Bundesstaaten arbeiten Politiker an Gesetzen, um "religiöse Minderheiten" zu schützen, die teils gegen die Homo-Ehe sind.
Republikanische Politiker im Kongress haben vergangene Woche einen Gesetzentwurf vorgestellt, demzufolge die Regierung gegen die Homo-Ehe eingestellte "Beamte, Firmen und religiöse Verbände" nicht benachteiligen darf.