Der Chef des Haushaltsausschusses im Repräsentantenhaus Paul Ryan zusammen mit dem republikanischen Präsidentschaftkandidaten Mitt Romney. Im August 2012 hat Romney Ryan zu seinem Vizepräsidentschafskandidat gemacht. Hier sind sie zusammen auf einer Wahlkampfveranstaltung in der Getreidebörse von Milwaukee.
Paul Ryan, der den Bundesstaat Wisconsin für die Republikaner im Repräsentantenhaus vertritt, gilt als Hoffnungsträger für seine Partei. Mit gerade einmal 42 Jahren hat der strikte Abtreibungsgegner bereits eine steile Karriere hinter sich.
Zusammen mit anderen republikanischen Kongressabgeordneten entwarf Paul Ryan einen alternativen Haushaltsplan. Das sogenannte "Ryan Budget" machte ihn bekannt. Seine radikalen Vorstellungen von Finanzpolitik brächten den USA eine konservative Revolution - deutlich weniger Steuern für Reiche und das Ende der bisherigen Krankenversicherung für Rentner.
Paul Ryan und sein Chef, Mitt Romney, kommen gut miteinander aus. Hier sind sie zusammen beim Pfannkuchen-Frühstück in Wauwatosa in Ryans Heimatstaat Wisconsin. Von seinem Budget-Plan "The Path to Prosperity" musste Ryan sich allerdings bereits zähneknirschend verabschieden. Zumindest in Teilen. Romney erklärte, das Ryan-Budget nicht komplett umsetzen zu wollen. Das musste der Vize akzeptieren.
Ryan bei seiner Arbeit im Repräsentantenhaus. Er leitet seit den letzten Wahlen den Haushaltsausschuss. Seine Pläne: Ryan will nicht nur das Staatsdefizit kappen, er will den Staat zum weitgehenden Rückzug aus Wirtschaft und Gesellschaft zwingen.
Paul Ryan gehört zu den stärksten Kritikern der Finanzpolitik von Präsident Barack Obama. Der frühere Fondsmanager wirft Obama vor, den USA einen "Sozialismus nach europäischem Vorbild" aufzwingen zu wollen.
Den Konservativen in der Grand Old Party gilt Paul Ryan als Wunderkind. Doch im Wahlkampf ist er bislang nicht so wie von ihnen erhofft in Erscheinung getreten. Hatten einige eine "Ryanisierung" Romneys erwartet, ist bislang eher das Gegenteil zu beobachten: die "Romneysierung" des Scharfmachers. Auch ihm ist offenbar klar, dass die Republikaner die Wahl nur in der politischen Mitte gewinnen können.