US-Demokraten:Immer weiter links

Die Opposition tut viel, um Präsident Trump im Amt zu halten.

Von Alan Cassidy

Die Demokraten laufen gerade Gefahr, Präsident Donald Trump den Weg zur Wiederwahl zur ebnen. Sie tun das, indem viele ihrer aussichtsreichsten Präsidentschaftskandidaten bei wichtigen Themen in die Defensive geraten - und moderate Wähler vergraulen.

Statt sich etwa auf die Sicherung und den schrittweisen Ausbau des Krankenversicherungsschutzes Obamacare zu beschränken, haben sich die Bewerber des linken Flügels in den ersten TV-Debatten dafür ausgesprochen, alle privaten Krankenversicherungen ganz abzuschaffen - eine Maximalforderung, die in den Umfragen maximal unbeliebt ist. Ähnlich bei der Einwanderung: Viele Amerikaner schämen sich zwar für Trumps unmenschliche Politik, Migrantenkinder in Käfige zu sperren. Doch das heißt nicht, dass sie die vielen illegalen Grenzübertritte gutheißen, die das Land gerade erlebt. Von den Demokraten hören sie jedoch nichts darüber, was diese dagegen zu tun gedenken.

Wenn Trump die Demokraten als "Partei der offenen Grenzen" angreift, hat er leichtes Spiel. Auch bei der Abtreibung haben sich einige Vertreter der Partei für den Verzicht auf jegliche Beschränkung ausgesprochen. Noch steht der Wahlkampf erst am Anfang. Doch wenn sich die Demokraten immer weiter Richtung links bewegen, lacht am Schluss womöglich nur einer: Trump.

© SZ vom 01.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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