Die Zahl der Menschen in Syrien, die dringend Hilfe benötigen, ist nach Angaben der Vereinten Nationen auf fast 11 Millionen gestiegen. Das ist knapp die Hälfte der 22 Millionen Einwohner des Bürgerkriegslandes und ein Anstieg um 1,5 Millionen Menschen im Vergleich mit der letzten Schätzung.
4,7 Millionen Syrer lebten in Regionen, die für humanitäre Helfer "schwierig oder unmöglich" zu erreichen seien, heißt es in dem am Freitag von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon veröffentlichten monatlichen Lagebericht zu Syrien. Das sind 1,2 Millionen mehr als bislang vermutet. Von den 10,8 Millionen Hilfsbedürftigen seien 6,4 Millionen Binnenflüchtlinge.
UN-Statistik:51 Millionen Menschen auf der Flucht - jeder zweite Flüchtling ist ein Kind
Es sind dramatische Zahlen, die das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen in seiner Jahresstatistik nennt: Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Flüchtlinge weltweit auf 51 Millionen gestiegen, 50 Prozent von ihnen sind minderjährig. Zwar wurden 2013 in Deutschland die meisten Asylanträge gestellt, doch bei der Aufnahme von Menschen in Not hält sich der Westen stark zurück.
In Syrien herrscht seit mehr als drei Jahren Bürgerkrieg. Nach UN-Angaben wurden bislang schätzungsweise etwa 160.000 Menschen in dem Konflikt getötet. Ausgangspunkt waren im März 2011 zunächst friedliche Proteste gegen Präsident Baschar al-Assad, die in einen blutigen Konflikt mündeten.
Kriege und Konflikte wie in Syrien oder dem Südsudan haben weltweit mehr als 50 Millionen Menschen in die Flucht getrieben. Dies sei die höchste Zahl seit dem Zweiten Weltkrieg, hatte das Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Freitag mitgeteilt. Die Hälfte der Flüchtlinge seien Kinder.