Umweltpolitik:Bauernverbände kritisieren geplante EU-Verordnung

Politiker nehmen an der 99. Umweltministerkonferenz teil. (Foto: Moritz Frankenberg/dpa)

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Goslar (dpa) - Bei einer Protestaktion am Rande der Umweltministerkonferenz in Goslar haben Bauernvertreter geplante EU-Verordnungen kritisiert. Die Landwirte halten unter anderem die geplante Verordnung zur Reduzierung von Pflanzenschutzmitteln für zu pauschal.

Über 1000 Menschen bildeten nach Angaben des Bauernverbandes aus Protest eine Menschenkette durch Goslar, wo die Konferenz am Freitag zu Ende geht. Der Präsident des niedersächsischen Bauernverbandes, Holger Hennies, gab symbolisch ein Paket mit Anforderungen an Landwirte an den Vorsitzenden der Umweltministerkonferenz, Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne), zurück.

Die Bauern kritisierten, geplant sei unter anderem eine Einschränkung für die Nutzung von Pflanzenschutzmitteln in vielen Natur- und Umweltschutzgebieten. Landesbauern-Präsident Hennies warnte, dass zu viele Einschränkungen die Existenz der Betriebe in Deutschland bedrohen würden. Ein Teil der Nahrungsproduktion und deren Emissionen würden dann ins Ausland abwandern. „Das ist Öko-Kolonialismus“, sagte er.

Gleichzeitig hoben die Landwirtschaftsvertreter das Modell des niedersächsischen Weges hervor. Die Zusammenarbeit von Bauern, Umweltverbänden und Politik beim Klimaschutz müsse fortgesetzt werden, drohe durch EU-Verordnungen aber zerstört zu werden. Die Umweltminister von Niedersachsen, Hessen und Mecklenburg-Vorpommern besuchten die Kundgebung. Sie sagten, sie würden die geplanten Verordnungen gegenüber der EU kritisieren.

© dpa-infocom, dpa:221124-99-650798/4

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