Umfrage:Wähler wollen Schwarz-Gelb

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Das Vertrauen in die große Koalition schwindet, das zeigt eine aktuelle Umfrage. Die Wähler wollen auch im Bund eine CDU-FDP-Koalition - doch die CDU geht auf Distanz zum möglichen Partner.

Die große Koalition verliert bei den Wählern Vertrauen. Im Deutschlandtrend verlor die Union gegenüber Anfang Januar zwei Prozent. Die SPD büßte einen Prozentpunkt ein. Der Umfrage zufolge kamen CDU und CSU auf 35 Prozent. Für die SPD sprachen sich 25 Prozent der Befragten aus.

Steinmeier und Merkel in der Krise: Die große Koalition verliert bei den Wählern Vertrauen. (Foto: Foto: dpa)

Von dieser Entwicklung profitieren können die drei Oppositionsparteien im Bundestag. Sie legten jeweils einen Prozentpunkt zu. Die FDP bekäme der Umfrage zufolge 14 Prozent der Stimmen, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre. Grüne und Linke erreichten je elf Prozent.

Die mit Abstand meisten Bundesbürger wünschen sich nach der Bundestagswahl laut einer Umfrage Schwarz-Gelb. Für eine solche Koalition von Union und FDP plädieren 52 Prozent, wie die Infratest-dimap-Erhebung für ergab. Etwa gleich stark vertreten wird der Wunsch nach einer rot-grünen Regierung mit 40 Prozent und nach einer Fortsetzung der großen Koalition mit 38 Prozent. Am unbeliebtesten wäre eine Kooperation von SPD, Grünen und Linken, für die sich 18 Prozent aussprechen.

Nach derzeitigem Umfragestand würde es für Schwarz-Gelb reichen: Union und FDP kommen in der Sonntagsfrage zusammen auf 49 Prozent, SPD, Grüne und Linke auf 47.

Die CDU jedoch geht nach dem Triumph der FDP bei der Hessen-Wahl immer deutlicher auf Distanz zu ihrem eigentlichen Wunschkoalitionspartner. "Das Profil der FDP ist schon etwas einseitig - personell und programmatisch", sagte der parlamentarische Geschäftsführer der Unions-Bundestagsfraktion, Norbert Röttgen (CDU), der Berliner Zeitung.

Viel mehr als der gleichzeitige Ruf nach Steuersenkungen und Schuldenreduzierung sei von den Liberalen nicht zu vernehmen. Diese beiden Forderungen seien aber nicht miteinander vereinbar. "Das ist nicht gerade Ausdruck verantwortlicher Politik", sagte Röttgen.

"Wir sind nicht erpressbar"

Der Fraktionsgeschäftsführer warnte die FDP vor Versuchen, angesichts ihres neuen Gewichts im Bundesrat die Koalition unter Druck zu setzen. "Wir sind nicht erpressbar. Und keiner kann es sich leisten, zu erpressen", sagte Röttgen.

Die Forderungen der FDP nach Veränderungen am zweiten Konjunkturpaket seien der Versuch gewesen, Partikularinteressen vor die Interessen der Allgemeinheit zu stellen. Trotz diesen heftigen Vorwürfen hielt Röttgen an der FDP als Wunsch-Koalitionspartner der Union fest. Die FDP sei "die Partei, mit der die CDU am stringentesten regieren könnte", sagte der der Zeitung.

© dpa/AFP/segi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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