Umfrage im Saarland:Linke überholt SPD

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Erstmals liegt die Linke in einem westdeutschen Bundesland vor der SPD. Bei den Landtags- wahlen im Saarland würde Lafontaines Partei laut Forsa-Umfrage 24 Prozent der Stimmen bekommen, die SPD nur 23 Prozent.

Zum ersten Mal liegt die Linke nach einer Umfrage in einem westdeutschen Bundesland vor der SPD. Wenn die Saarländer, die in einem Jahr ihren Landtag neu wählen, schon jetzt ihre Stimme abgeben könnten, würden sich 24 Prozent für die Linke entscheiden und nur 23 Prozent für die SPD, wie eine Forsa-Umfrage für das Magazin Stern  ergab.

Oskar Lafontaine sieht seine Partei Die Linke im Aufwind. (Foto: Foto: dpa)

Bei der Wahl im September 2004 war die SPD auf 30,8 Prozent der Stimmen gekommen, die damalige PDS auf 2,3 Prozent.

Die CDU würde der Umfrage zufolge nun 37 Prozent erreichen, rund zehn Prozent weniger als vor vier Jahren. Die FDP liegt derzeit bei sieben Prozent, rund zwei Punkte mehr als 2004. Für die Grünen würden sich wie 2004 rund fünf Prozent der Saarländer entscheiden.

Die Linke tritt an der Saar mit dem Spitzenkandidaten Oskar Lafontaine an, der das Land von 1985 bis 1998 als SPD-Ministerpräsident regierte. Auf die Frage, wen sie direkt zum Regierungschef wählen würden, entschieden sich 36 Prozent der Saarländer für den amtierenden CDU-Ministerpräsidenten Peter Müller. 23 Prozent sprachen sich für Lafontaine aus. Nur 14 Prozent wünschten demnach, dass der saarländische SPD-Chef Heiko Maas in die Staatskanzlei ziehen soll.

Plus für SPD auf Bundesebene

Auf Bundesebene dagegen konnte die SPD den Vorsprung vor der Linken wieder leicht vergrößern. Nach einer von Stern und dem Fernsehsender RTL in Auftrag gegebenen Umfrage gewann die SPD einen Prozentpunkt auf 21 Prozent hinzu. Die Linke fiel in der Wählergunst um einen Punkt auf 14 Prozent.

In der Vorwoche hatte die Linke mit 15 Prozent ein Rekordniveau erreicht und den Abstand zu den Sozialdemokraten gut ein Jahr vor der Bundestagswahl auf nur noch fünf Punkte verringert. Für die Grünen würden sich wie in der vergangenen Woche zehn Prozent der Wähler entscheiden.

Union und FDP kommen in der Umfrage mit zusammen 50 Prozent knapp auf eine absolute Mehrheit. Für CDU/CSU würden - wie in der Vorwoche - 37 Prozent der Wähler stimmen. Die FDP legte einen Punkt auf 13 Prozent zu. Für sonstige Parteien würden sich fünf Prozent der Wähler entscheiden.

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