Ukraine:Klitschko fordert Sanktionen gegen Janukowitsch

"Ich habe in meinem ganzen Leben noch nicht so viel Blut gesehen": Nach Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstranten in Kiew nennt der Oppositionelle Vitali Klitschko die Ukraine einen Polizeistaat - und fordert deutliche Schritte gegen Präsident Janukowitsch.

Der ukrainische Oppositionelle Vitali Klitschko hat nach neuer Gewalt in Kiew scharfe Sanktionen der EU gegen Präsident Viktor Janukowitsch gefordert. In einem Gastbeitrag für die Bild-Zeitung schrieb Klitschko: Die EU und die internationale Gemeinschaft müssten nach diesen Vorfällen endlich Sanktionen gegen die Regierung von Janukowitsch verhängen.

"Es reicht nicht mehr, aus der Ferne die Gewalt und die mangelnde Rechtsstaatlichkeit zu verurteilen. Wir brauchen sofort internationale Maßnahmen gegen Janukowitsch und seine korrupte und kriminelle Regierung", schreibt Klitschko und schlägt vor, man könnte mit der Sperrung von Janukowitschs internationalen Bankkonten beginnen.

"Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass die Ukraine zu einem Polizeistaat geworden ist, dann ist dieser Beweis endgültig erbracht. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nicht so viel Blut gesehen wie bei den Angriffen der Polizei am Sonnabend", heißt es weiter.

Bei Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei waren am Samstag mindestens zehn Menschen verletzt worden. Der ukrainische Oppositionspolitiker und frühere Innenminister Juri Luzenko wurde am Kopf verletzt und wurde blutüberströmt in eine Klinik gebracht.

Schon bei einer Demonstration am Sonntag rief Klitschko zum Generalstreik auf. Mindestens 50.000 Regierungsgegner kamen erstmals in diesem Jahr auf dem Unabhängigkeitsplatz (Maidan) in Kiew zu einer großen Kundgebung zusammen. Klitschko und andere Oppositionelle streben eine vorgezogene Präsidentenwahl an.

© Süddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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