Türkei:Mutmaßlicher Mörder von russischem Piloten in Türkei festgenommen

  • Der Verdächtige ist der Sohn eines hohen Politikers der nationalistischen Partei MHP und kämpft seit 2014 für die turkmenischen Rebellen in Syrien.
  • Er soll den russischen Piloten Oleg Peschkow kaltblütig erschossen haben, als dieser nach dem Abschuss seiner Maschine mit einem Fallschirm landete.
  • Seit dem Abschuss des Jets durch die Türkei sind die Beziehungen zwischen den beiden Ländern zerrüttet.

Die türkische Polizei hat den mutmaßlichen Mörder eines russischen Piloten festgenommen. Er soll nach dem Abschuss seines Kampfflugzeugs an der syrischen Grenze durch die türkische Luftwaffe von dem Verdächtigen erschossen worden sein. Der Mann wurde mit einem Dutzend weiterer Verdächtiger in einem Restaurant der Küstenstadt Izmir festgenommen, berichten übereinstimmend die Zeitung Hürriyet und die Nachrichtenagentur Doğan.

Demnach stellte die Polizei ein Schnellfeuergewehr, zwei Pistolen und Munition sicher. Russland wirft dem Mann vor, am 24. November den russischen Piloten Oleg Peschkow kaltblütig erschossen zu haben, als dieser nach dem Abschuss seiner Suchkhoi-24 an der türkisch-syrischen Grenze mit einem Fallschirm zu Boden glitt. Der andere Pilot wurde bei einem Einsatz russischer und syrischer Spezialkräfte gerettet.

Der Abschuss des Jets durch die türkische Luftwaffe führte zu einer schweren diplomatischen Krise zwischen Russland und der Türkei, die bis heute anhält.

Der Verdächtige ist der Sohn eines hohen Politikers der nationalistischen Partei MHP und kämpft seit 2014 für die turkmenischen Rebellen in Syrien. Die Turkmenen sind enge Verbündete der Türkei im Kampf gegen den syrischen Machthaber Baschar al-Assad, der seit Beginn des Bürgerkriegs 2011 von Russland unterstützt wird.

© SZ.de/AFP/dayk - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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