Trotz Kritik von Menschenrechtlern:Japan vollstreckt Todesurteile an zwei Mördern

Japan hält trotz internationaler Kritik an der Todesstrafe fest: Am Freitag sind zwei verurteilte Mörder in Tokio und Osaka hingerichtet worden.

Ungeachtet internationaler Kritik an der Todesstrafe hat Japan zwei verurteilte Mörder hingerichtet. Die beiden Männer im Alter von 31 und 40 Jahren seien am Freitag in der Hauptstadt Tokio sowie in Osaka gehängt worden, meldete die Nachrichtenagentur Jiji Press.

Der hingerichtete 31-Jährige war zum Tode verurteilt worden, weil er 2007 zwei Verwandte getötet und ihr Geld gestohlen hatte. Der 40-Jährige hatte 2002 ein 19 Jahre altes Mädchen entführt, vergewaltigt und anschließend verbrannt. Japan gehört mit den USA zu den wenigen Demokratien, die noch immer die Todesstrafe verhängen. "Wir müssen vernünftige Entscheidungen treffen. Aber wenn wir zu dem Entschluss kommen, dass ein bestimmter Fall eine Hinrichtung zwangsläufig erfordert, dann sollten wir unserer Ansicht nach nicht zögern", zitierte die Nachrichtenagentur Kyodo Justizminister Makoto Taki.

Es waren die ersten beiden Exekutionen seiner Amtszeit. Ende März waren bereits Todesurteile gegen drei Mörder vollstreckt worden, nachdem Japan 2011 auf Exekutionen verzichtet hatte. Damit stieg die Zahl der Hinrichtungen im laufenden Jahr auf fünf. Amnesty International Japan verurteilte die Hinrichtungen. Die Menschenrechtsorganisation kritisierte die Regierung in Tokio für ihr "rigides Festhalten an Exekutionen" und forderte Gesetzesänderungen. Selbst wenn die Todesstrafe nach japanischem Recht legal sei, so widerspreche sie internationalen Normen zum Schutz der Menschenrechte.

© Süddeutsche.de/dpa/sebi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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