Terrorismus:BKA nimmt Islamisten am Flughafen fest

Er soll Mitglied der Organisation "Islamische Bewegung Usbekistans" sein, außerdem Geld für Terroristen beschafft und Propaganda betrieben haben. Das Bundeskriminalamt hat am Flughafen Köln-Bonn einen mutmaßlichen Islamisten festgenommen. Offenbar wollte der 27-Jährige nach Tunesien ausreisen.

Offenbar kurz vor seiner Ausreise hat das Bundeskriminalamt (BKA) auf dem Flughafen Köln-Bonn einen Islamisten festgenommen: Der 27-jährige Deutsch-Libyer Ahmed K. sei am Freitag gefasst worden, sagte ein Sprecher der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe und bestätigte entsprechende Informationen des Südwestrundfunks.

Laut SWR Info wollte der Mann, der neben der deutschen auch die libysche Staatsbürgerschaft besitzt, offenbar nach Tunis ausreisen. Der Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof erließ nach Angaben der Bundesanwaltschaft inzwischen Haftbefehl.

Der 27-Jährige sei dringend verdächtig, Mitglied der Terrororganisation "Islamische Bewegung Usbekistans" gewesen zu sein, sagte der Sprecher. Er soll Geld beschafft und Propaganda betrieben haben. Außerdem soll er autorisiert gewesen sein, in Deutschland Mitglieder in die Terrororganisation aufzunehmen.

Ahmed K. ist dem SWR-Bericht zufolge den deutschen Sicherheitsbehörden bereits bekannt. Bereits 2009 sei er mit drei anderen Männern, einer Frau und einem kleinen Kind von Deutschland über Umwege nach Pakistan gereist, wo er bei einem illegalen Grenzübertritt von pakistanischen Sicherheitsbehörden gefasst worden sei, meldete der Sender. Nach einer sechsmonatigen Haft sei ein Teil der Gruppe, darunter Ahmed K., nach Deutschland zurückgekehrt.

Auch die familiären Beziehungen von Ahmed K. seien für die Ermittlungsbehörden interessant: K. sei der Schwager der "Chouka-Brüder" aus Bonn. Yassin und Mounir Chouka seien 2008 aus Bonn in das afghanisch-pakistanische Grenzgebiet gereist und immer wieder als "Abu Adam" und "Abu Ibrahim" in Drohvideos aufgetreten. Erst Mitte März habe einer der Brüder zu Anschlägen in Deutschland aufgerufen. Aus Sicherheitskreisen verlautete dem Bericht zufolge allerdings, es gebe derzeit keine Hinweise, dass Ahmed K. konkrete Anschlagspläne hatte.

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